Integration Flüchtlingskinder werden Künstler

Gerresheim · Ausstellung im Café Mittendrin zeigt Ergebnisse eines Integrationsprojekts.

 Drei der jungen Künstler vor ihrem Werk: (v.l.): Hero, Ster und Mahmoud aus Syrien.

Drei der jungen Künstler vor ihrem Werk: (v.l.): Hero, Ster und Mahmoud aus Syrien.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Seit Anfang vergangenen Jahres wird in der Flüchtlingseinrichtung an der Manthenstraße mit Kindern aus Syrien und Irak ein Integrationsprojekt der Evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim durchgeführt, das jetzt für Aufsehen sorgt. „Wir haben mit Gesellschaftsspielen begonnen, das allein war aber auf Dauer zu einseitig“, sagt Projektleiterin Ellen Schneiders, die mit Bärbel Jöllenbeck eine Partnerin fand, die ein besonderes Talent mitbrachte. „Seit 20 Jahren führt sie Kinder an kreatives Malen heran, das passte perfekt“, erzählt Schneiders.

Fortan wurde bei den monatlichen Treffen vor allem gemalt. „Wir vermittelten einen gestalterischen Rahmen, stellten das Material zur Verfügung und animierten die Kinder, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen“, erzählt Schneiders, die selbst schon oft in Syrien war, die Mentalität der Menschen kennt, „das hat schon geholfen, die Skepsis bei den Kindern zu beseitigen“. So ist ein großes Gemeinschaftsbild entstanden, das aus drei Teilbildern besteht, die sich zusammenfügen ließen. Das Ergebnis wurde jetzt bei einer richtigen Vernissage im Café Mittendrin der Gustav-Adolf-Kirche an der Hardenbergstraße erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Drei Mädchen und drei Jungen im Alter von fünf bis 14 Jahren haben teilgenommen. „Die waren hochkonzentriert bei der Sache, obwohl die Idee mit der Ausstellung erst viel später aufkam“, erklärt die Projektleiterin. Zentrales Motiv des Werks ist ein Fluss, aufgrund der Herkunft der Kinder fiel die Wahl auf den Euphrat. Die Kinder, die bereits erstaunlich gut Deutsch beherrschen, obwohl sie teilweise erst seit zwei Jahren hier leben, konnten sich auf beiden Seiten des Flusses dann mit dem Pinsel austoben.

„Gerne kamen auch Mütter zu den Malstunden, brachten Selbstgebackenes und Selbstgekochtes für alle mit und zeigten so ihre Dankbarkeit“, berichtet Schneiders. Auf das entstandene Bild sind die Kinder nun ziemlich stolz, es soll mindestens bis Karneval im Café der Gemeinde ausgestellt bleiben. „Die Kinder freuen sich über die Anerkennung, die  ihnen zuteil wird“, weiß Ellen Schneiders, die den Entstehungsprozess des Bildes auf Handyfotos festgehalten hat, die ebenfalls im Café zu sehen sind.

(arc)
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