Gerresheim In Gerresheim sind die Senioren inzwischen zufriedener

Gerresheim · Beim Seniorentag gab es gestern viel Zeit darüber zu sprechen, wie altersgerecht der Stadtteil ist.

 Senior Hans-Joseph Girps lässt sich von Kevin Dölle vom Ferdinand-Heye-Haus zum Thema "Ambulanter Pflegedienst" beraten.

Senior Hans-Joseph Girps lässt sich von Kevin Dölle vom Ferdinand-Heye-Haus zum Thema "Ambulanter Pflegedienst" beraten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Rund 30 Aussteller, darunter die Diakonie, die Borussia Düsseldorf und die Polizei, präsentierten gestern auf dem Flachsmarkt beim 13. Seniorentag ihre Angebote für ältere Menschen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit nicht nur, um sich beraten zu lassen, sondern auch, um bei Kaffee und Kuchen mit Freunden und Bekannten die Sonne zu genießen. "Das ist eben das Besondere in Gerresheim", erzählte Petra Wienß von der Stadtbezirkskonferenz für den Stadtbezirk 7, die den Seniorentag organisiert. "Der Stadtteil ist wie ein eigenes Dorf, die Menschen kennen sich."

Auch für sie ist der Seniorentag deshalb mehr als nur eine Informationsveranstaltung. Gerresheimer Vereine und Verbände nutzen ihn etwa, um sich zum Wohle der Senioren noch besser zu vernetzen. Seit dem ersten Seniorentag vor gut 20 Jahren, ist die Veranstaltung auch dadurch stets gewachsen. Unumstrittener Höhepunkt in diesem Jahr: Eine Modenschau mit Kleidung aus dem Kleiderladen der Evangelischen Kirchengemeinde, deren Erlös an das Gerresheimer "Netz gegen Armut" geht.

Auf dem Erfolg der ersten zwei Jahrzehnte will sich Wienß aber nicht ausruhen, stattdessen den Fokus noch stärker auf jene lenken, die wegen mangelnder Mobilität, Armut oder Demenz-Erkrankungen Kontakte verlieren. "Niemand sollte im Alter einsam sein müssen", sagt sie. Deshalb wolle man den älteren Menschen die Gelegenheit geben, sich selbst mit Anregungen und Vorschlägen einzubringen.

Viel zu meckern hatten die Gerresheimer Senioren allerdings nicht. Im Gegenteil, sie schienen voll des Lobes für ihren Stadtteil. So wie Rentner Hans-Joseph Girps. Der 75-Jährige ließ sich von Kevin Dölle, der im Gerresheimer Ferdinand-Heye-Haus die Tagespflege leitet, über die Nutzung eines ambulanten Pflegedienstes informieren. Da er im Rollstuhl sitzt, ist die Bewahrung seiner Mobilität für Girps ein großes Thema. Besonders freut ihn daher, dass er inzwischen auch problemlos mit der Straßenbahn fahren kann. Die meisten Zugänge seien mittlerweile barrierefrei. "Ich habe das Gefühl, dass hier viel für uns ältere Menschen getan wird", erklärte der ehemalige Fleischermeister.

Seniorin Gisela Hinnigs schloss sich diesem Eindruck gestern an. Die pensionierte Lehrerin ist gerade erst aus Oberkassel zu ihrer Tochter nach Gerresheim gezogen und sucht jetzt nach Möglichkeiten ihren Alltag aktiv zu gestalten. "Ich werde wohl dem Turnverein beitreten", erzählte die rüstige 78-Jährige.

(RP)
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