Gerresheim Hoffnung für Eltern auf Betreuungsplatz

Gerresheim · An der Grundschule Unter den Eichen fehlen 23 OGS-Plätze. Jetzt soll es zumindest eine provisorische Lösung geben.

 Die betroffenen Eltern der Kinder von der Grundschule Unter den Eichen haben vergeblich auf einen Platz im Offenen Ganztag gewartet. Nun gibt es ein Ersatz-Angebot.

Die betroffenen Eltern der Kinder von der Grundschule Unter den Eichen haben vergeblich auf einen Platz im Offenen Ganztag gewartet. Nun gibt es ein Ersatz-Angebot.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Im Stadtbezirk 7 fehlen für das kommende Schuljahr rund 200 Plätze in der Offenen Ganztagsschule (OGS). Das ist für alle Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, ein riesiges Problem. An der katholischen Grundschule Unter den Eichen sind es aktuell 23 Kinder, die keinen Platz in der OGS gefunden haben, auch das alternative Betreuungsangebot bis 13.30 Uhr ist ausgelastet. So bleibt nur die Warteliste. "Wir haben uns ebenfalls über Möglichkeiten außerhalb der Schule bemüht - ohne Erfolg", erklärt Karina Baring. Für das Schuljahr 2019/20 würden zwar 50 OGS-Plätze frei, da jedoch mit 100 Neuanmeldungen zu rechnen sei, zeichne sich schon jetzt ein langfristiger Bedarf ab, sagt die betroffene Mutter. Der Antrag der Grundschule auf eine zusätzliche OGS-Gruppe zum Schuljahr 18/19 sei jedoch vom Schulverwaltungsamt - insbesondere wegen fehlender räumlicher Kapazitäten - erst einmal abgelehnt worden.

Aber die Eltern aus Gerresheim sind nicht verzweifelt, haben sich weiterhin um eine Lösung bemüht und Vertreter der Verwaltung zu einem Elternabend eingeladen. Und sie können jetzt zumindest ein kleines Stück aufatmen. Wie Christina ter Veer vom Schulverwaltungsamt erklärte, werde es zumindest eine provisorische Lösung mit einer Betreuungsgruppe bis 13.30 Uhr mit der Katholischen Jugendagentur als Träger geben. Auch ein Raum dafür habe sich gefunden, so Schulleiter Marcel Köttendorf. "Das ist jetzt erst mal nur eine Übergangslösung und aus pädagogischer Sicht sicherlich nicht der Weg, den wir favorisieren würden", so ter Veer.

Dass die OGS der Gerresheimer Grundschule, die "Eichis", sich ab dem kommenden Jahr aber berechtigte Hoffnung auf eine weitere (dann die neunte) Gruppe machen kann, zeigt das Beispiel der Grundschule an der Benderstraße, die auch erst mit einem Jahr Verzögerung eine weitere Gruppe zugesprochen bekam. Eine definitive Zusage konnte und wollte Florian Dirszus, stellvertretender Schulverwaltungsamtsleiter, jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen. "Wir entscheiden sicher auch nicht danach, wer am lautesten schreit. Wenn aber Standorte identifiziert sind, tragen wir dem Bedarf auch Rechnung und ziehen die jeweilige Schule in der Priorität nach oben", sagt Dirszus. Jetzt geht es für die Schule erst einmal darum, Personal für die neue Betreuungsgruppe zu finden. Und die Anforderungen sind so hoch nicht, verdeutlichte ter Veer: "Lieb, nett, kinderaffin, Zeit und ein sauberes Führungszeugnis."

Die Eltern waren nur bedingt zufrieden mit der neuen Entwicklung, "eine Betreuung nur bis zum Mittag hilft uns nicht wirklich weiter", lautete ein Einwand. Volker Stodden von der Katholischen Jugendagentur zeigte sich immerhin bereit, auch in den Ferien ein Angebot zu unterbreiten, was dann allerdings auch entsprechend mehr kosten würde. Warum nicht auch Klassenzimmer zur Nachmittagsbetreuung herangezogen werden könnten, um das ewige Raumproblem zu lösen, erklärte Stodden so: "Kinder brauchen den Wechsel von der Anspannung zur Entspannung, vom Lernen zur Freizeit. Kinder können nicht den ganzen Tag nur in einem einzigen Raum verbringen."

(arc)
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