Wohnen in Gerresheim Hagener Straße erhält anderes Gesicht

Gerresheim · Die Wogedo will die 29 maroden Häuser an der Hagener Straße in Gerresheim ab 2022 abreißen und durch Neubauten ersetzen. Die Wohnungsgenossenschaft verspricht, dass die Mieten auch dann noch bezahlbar sein werden.

 Die Häuser an der Hagener Straße wurden in den 1930er Jahren gebaut. Sie genügen nicht mehr modernen Standards, weisen bauliche Mängel auf, dadurch entstehen Probleme mit Feuchtigkeit.

Die Häuser an der Hagener Straße wurden in den 1930er Jahren gebaut. Sie genügen nicht mehr modernen Standards, weisen bauliche Mängel auf, dadurch entstehen Probleme mit Feuchtigkeit.

Foto: Marc Ingel

Idyllisch gelegen sind sie ja, die Häuser an der Hagener Straße in Gerresheim – in Hanglage unmittelbar am Wald, parallel zur Morper Straße. Nur: Gebaut wurden sie in den 1930er Jahren, „sie entsprechen in keiner Weise mehr den heutigen Standards, weisen bauliche Mängel auf, die seit vielen Jahren zu anhaltenden Energetik- und Schallschutzproblemen führen, die das Wohnen in den Gebäuden langfristig unmöglich machen“, heißt es vom Hausherr, der Wogedo (Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost) unumstößlich. Konsequenz: ein „vollumfänglicher Bestandsersatz“, ab 2022 sollen die maroden Häuser komplett abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, „weiterhin zu bezahlbaren Mieten“, wie der Vorstand mit Dirk Mowinski und Andreas Vondran versprechen.

In der Sitzung der Bezirksvertretung 7 wurde jetzt der dafür vorgesehene Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht. Der Linke Wolfram Müller-Gehl nutzte die Gelegenheit, seine Bedenken zu äußern – dass die Menschen dort verdrängt werden sollen, dass sie später zehn Euro pro Quadratmeter nicht würden zahlen können: „Ich bezweifle, dass der Abriss das einzig probate Mittel ist.“ Damit war er allerdings allein auf weiter Flur. Der Eindruck von Elke Fobbe (SPD) spiegelte in etwa den der Allgemeinheit wider: „Das wird der Wogedo nicht gerecht. Sie organisiert und finanziert die Umzüge in bezahlbare Wohnungen, und das mit viel Vorlauf. Die Häuser haben nicht mehr zu behebende Probleme mit Feuchtigkeit, das ist einfach so.“

Zur Teilnahme am Wettbewerb sollen nach Auswertung der Bewerbungen fünf Architekturbüros eingeladen werden, die das 1,2 Hektar große Siedlungsareal an der Hagener Straße 22 bis 48 sowie 33 bis 57 – auch die Lüdenscheider Straße 1 bis 3 ist Bestandteil des Plangebiets – „revitalisieren“ sollen. Insgesamt sind 29 Gebäude betroffen. Zu beachten sind bei der Durchführung, dass die Häuser eine Klinker-Fassade aufweisen sollen und das Parken später nur noch einseitig erlaubt sein wird, da ohnehin eine Tiefgarage (plus ausreichend Radabstellpätze) geplant ist.

Um die Neubauten kostensparend zu realisieren, wird in der ein Auslobung „serielles oder modulares Bauen“ empfohlen. Da kein Bebauungsplan vorgeschrieben ist, müsste die Wogedo das Handlungskonzept Wohnen nicht zwingend umsetzen, sie will es nach eigener Angabe aber freiwillig „übererfüllen“. Heißt: 30 Prozent öffentlich geförderter Wohnraum soll entstehen, der Rest preisgedämpft. Auch eine Großtagespflege soll integriert werden. Zur Erschließung soll die bisherige Einbahnstraßenreglung an der Hagener Straße beibehalten werden. Bei einem öffentlichen Auftaktkolloquium sollen dann auch die Bürger mitreden und Anregungen geben können.

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