Gerresheim Eine Schule als Lebensraum

Gerresheim · Raphael Flaskamp ist der neue Schulleiter am Gymnasium Gerresheim. Der 40-Jährige will Lern- und Lebensraum miteinander verknüpfen -und aktives Mitglied in der Gerresheimer Gemeinde werden.

 Die Kollegen haben ihn bereits kennengelernt, die Schüler werden morgen am ersten Schultag auf den neuen Direktor Raphael Flaskamp treffen.

Die Kollegen haben ihn bereits kennengelernt, die Schüler werden morgen am ersten Schultag auf den neuen Direktor Raphael Flaskamp treffen.

Foto: m. ingel

Anderthalb Jahre hat das Gymnasium Gerresheim auf eine neue Schulleitung gewartet, musste die stellvertretende Direktorin Cornelia Wilfert den Laden kommissarisch alleine schmeißen. Jetzt gibt es endlich einen Nachfolger für Dirk Schnell, der in die Schulaufsicht der Bezirksregierung gewechselt war: Raphael Flaskamp. Wenn morgen die Schule wieder beginnt, werden sich die fast 1000 Schüler an ein neues Gesicht an der Spitze gewöhnen müssen, bereits gestern stellte sich der 40-Jährige bei der ersten Lehrerkonferenz seinem Kollegium mit knapp 75 Pädagogen vor.

Der in Rheda-Wiedenbrück geborene Lehrer für Deutsch, Geschichte und Biologie war elf Jahre lang am Albert-Einstein-Gymnasium in Kaarst tätig, die letzten vier als stellvertretender Schulleiter. Pädagoge sei er mit Leib und Seele, unterrichten will er daher auch weiterhin. "Ich brauche den direkten Kontakt zu den Schülern, möchte mich nicht nur auf Verwaltungsaufgaben beschränken", betont der Bilker, der im Oktober nach Gerresheim zieht und, wie er betont, "ein aktives Mitglied der lebendigen Gerresheimer Gemeinde" werden will.

Seine Bewerbung hat der neue Schulleiter abgeschickt, "weil diese Schule zu meiner Biografie passt. Die sprachlich-naturwissenschaftliche Ausrichtung kommt mir entgegen, und wie in Kaarst wird hier soziales Lernen praktiziert, steht der Team-Gedanke im Vordergrund". Ein Beispiel: Der verpflichtende Ruderunterricht in der Mittelstufe am Unterbacher See diene nicht nur der Zielsetzung, gemeinsam etwas zu erreichen, sondern biete auch die Möglichkeit, ein "grünes Klassenzimmer" zu nutzen, wie man es sich schöner nicht wünschen kann. Außerdem habe das inzwischen fünfzügige Ganztags-Gymnasium die Zeichen der Zeit von G8 erkannt und fördere den Gedanken, Schule als Lern- und Lebensraum auszubauen. "Daran will ich anknüpfen und die Schüler noch stärker einbinden. Das betrifft die räumliche Gestaltung ebenso wie den Nachmittag, eine intensive Einbindung der Vereine vor Ort könnte da eine Möglichkeit sein. Aber wir befinden uns schon jetzt auf einem guten Weg", erklärt Flaskamp.

Allerdings werden sich der 40-Jährige und sein Team am Poth noch mit einer längeren Zeit der Baustellen arrangieren müssen. Am 11. September erfolgt der Spatenstich für den Erweiterungsbau. Fast neun Millionen Euro werden in neue Unterrichts- und Fachräume sowie eine Mensa investiert, Fertigstellung soll in rund einem Jahr sei. "Das wird aber ganz gut funktionieren und den Unterricht nicht entscheidend beeinträchtigen. Perspektivisch ist diese Kapazitätserweiterung zwingend erforderlich, wir platzen aus allen Nähten. Die Erweiterung wird unser Leben erleichtern", ist Flaskamp überzeugt.

Dass mit dem Marie-Curie ein weiteres Gymnasium in Gerresheim in unmittelbarer Nähe liegt, sieht der Schulleiter nicht als Problem an. Im Gegenteil: "Wir kooperieren ja sogar, tauschen uns in den Leistungskursen aus. Da habe ich in Kaarst auch schon gute Erfahrungen mit gemacht."

(RP)
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