Gerresheim Ein neuer Geist weht im Café Matilda

Gerresheim · Knapp ein Jahr lang war das schnuckelige Lokal in einer unscheinbaren Seitenstraße in Gerresheim geschlossen. Jetzt hat Hariva Markovic es neu eröffnet. Sie will das bewährte Konzept um ihre eigene Handschrift erweitern.

 Hariva Markovic (l.) hat sich im "neuen" Café Matilda bereits eingerichtet. Unterstützt wird sie dabei im Service von Elaha Amiri.

Hariva Markovic (l.) hat sich im "neuen" Café Matilda bereits eingerichtet. Unterstützt wird sie dabei im Service von Elaha Amiri.

Foto: Marc Ingel

Fast alles ist noch so wie früher: das Mobiliar, das Ambiente, das Konzept, die liebevoll zusammengestellte Karte mit Frühstück, Kuchenvariationen und ausgesuchten Snacks. Ein Jahr lang war das Café Matilda an der Regenbergastraße geschlossen, haben Elke Rosenbaum-König und ihr Sohn Markus Rosenbaum nach einem geeigneten Nachfolger gesucht, der das Lokal in ihrem Sinne weiterführt. Jetzt haben sie ihn endlich gefunden. Besser gesagt "sie" gefunden: Hariva Markovic will das Matilda im direkten Einzugsgebiet der Benderstraße "so weiterführen, wie es war, wie die Gerresheimer es kennen und lieben gelernt haben".

Natürlich hat sie ihre eigene Note eingebracht, die lässt sich etwa in Wand- oder Tischdeko, aber auch in der großen Bierauswahl (verschiedene Astra-Sorten, Lager, Ale, Maisel's Weisse und Füchschen Alt) ablesen. "Ich möchte, dass die Gäste auch nach der Arbeit zu mir auf ein Feierabendbier kommen." Und die 38-Jährige will die Gerresheimer zur Fußball-WM in das Matilda einladen: "Wir zeigen alle Spiele auf einem Großbildfernseher." Zeit dazu bleibt genug: Das Café hat jetzt täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet.

Hariva Markovic, die über eine Internet-Annonce auf das Café aufmerksam geworden war, wurde mit den anspruchsvollen Rosenbaums, die "ihr Baby" nicht an irgendeinen Fremden übergeben wollten, überraschend schnell einig: "Das ging ratzfatz." Was für sie sprach: Die neue Chefin ist ein echtes Gastronomiekind (seit 20 Jahren), war zuletzt sieben Jahren Betriebsleiterin im Schweinske an der Bolkerstraße in der Altstadt.

"Dann habe ich ein Jahr Pause gemacht und mich um meine Familie gekümmert. Jetzt, wo mein Sohn in einer Tennisakademie in Belgien ist, war es an der Zeit, mal was wirklich Eigenes zu machen", sagt Markovic, die zumindest in der Anfangsphase möglichst rund um die Uhr im Laden sein möchte, dabei aber tatkräftig von ihren Schwestern unterstützt wird.

An der Idee der Rosenbaums, vor allem auf lokale Produkte zu setzen, hält sie fest. Die Eier kommen vom Trotzhof, das Brot von Hinkel und den Kuchen zaubert die Käsekuchen-Queen aus Eller - um nur einige Beispiele zu nennen. Das Frühstück gibt es von klein über vegetarisch bis "Matilda" mit einem Glas Prosecco.

Wählen kann der Gast ebenfalls zwischen Bagel- und Sandwich-Variationen, Müsli und Joghurt, Salaten, Tapasteller oder Ofenkartoffel-Gerichten. Auch einen Cider kann man sich auf der kleinen Terrasse schmecken lassen. Wobei bei offener Glasfront eigentlich das gesamte Lokal mit ausreichend Frischluft versorgt wird und Biergarten-Feeling vermittelt.

Hariva Markovic möchte auch weiterhin Lesungen oder kleinere Konzerte in ihrem noch als Geheimtipp gehandelten Café organisieren. "Aber erst einmal muss ich natürlich ankommen", sagt sie. Und dann ist ja auch schon WM.

(arc)
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