17. Auflage der Kunstmeile Gerresheim zeigt sein kreatives Pflaster

Düsseldorf · Malerei, Fotografie, Schmuckdesign, Installationen und Performance waren am Sonntag im Stadtteil zu sehen. Künstler präsentierten ihre Arbeiten an insgesamt 27 Stationen auf der „17. Kunstmeile Gerresheim“.

Inken Heske präsentierte Collagen und Objekte, die „vom Leben inspiriert sind“. Seit geraumer Zeit beschäftigt sie das Thema Erde. Runde Formen bestimmen ihre Werke.

Inken Heske präsentierte Collagen und Objekte, die „vom Leben inspiriert sind“. Seit geraumer Zeit beschäftigt sie das Thema Erde. Runde Formen bestimmen ihre Werke.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Gerresheim Gerresheim ist ein kreatives Pflaster, davon konnten sich die Besucher am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein selbst überzeugen. Für die 17. Auflage der „Kunstmeile Gerresheim“ hatten wieder zahlreiche Kreativschaffende ihre Ateliers und Ausstellungsräume geöffnet oder ihre Werke an unterschiedlichen Orten, zum Beispiel im „Cafe Mittendrin“, im Kleingartenverein oder dem „Alten Gerresheimer Bahnhof“ ausgestellt.

Von Malerei, über Kalligrafie, Fotografie und Schmuckdesign bis hin zu Skulpturen, Installationen und Performance war für jeden Geschmack etwas dabei. 27 Stationen bot die „Kunstmeile Gerresheim“ in diesem Jahr. Selbst die Corona-Pandemie konnte die Gerresheimer nur einmal 2020 davon abhalten, ihre Arbeiten bei der Kunstmeile zu zeigen. Im vergangenen Jahr haben sie das Beste aus der Situation gemacht und die Kunst mit Unterstützung der Gewerbetreibenden in Schaufenstern ausgestellt. Umso enthusiastischer waren sie nun in diesem Jahr dabei und wurden durch das Interesse zahlreicher Besucher belohnt.

Die „Kunstmeile Gerresheim“ verzichtet ganz bewusst auf eine Jury. Jeder kann mitmachen und das beflügelt auch die Hobby-Künstler, sich an die Öffentlichkeit zu wagen. So wie Heidi Evers, die erst spät die Malerei für sich wieder entdeckt hat. „Als Lehrerin hatte ich nie die Zeit dazu, obwohl ich mich schon früh für die Malerei interessiert habe“, erzählt sie. Nach ihrer Pensionierung legte sie los, besuchte Kurse und Workshops, um neue Techniken zu lernen oder zu verfeinern. Im „Cafe Mittendrin“ der evangelischen Kirchengemeinde bekam sie die Möglichkeit, eine umfangreiche Werkschau zu zeigen. Die Motive stammen weitgehend aus der Natur, zeigen Landschaften, Blumen und Tiere. „Ich male, was mir gefällt“, sagt Heidi Evers und „ausschließlich montags.“ Denn dann trifft sie sich mit Gleichgesinnten im „Zentrum Plus“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Benderstraße zum „Maltreff“. Dessen weitere Teilnehmer nutzten ebenfalls die Gelegenheit, Arbeiten bei der „Kunstmeile Gerresheim“ der Öffentlichkeit vorzustellen.

Für die Profis unter den Kreativen, wie Inken Heske, kein Widerspruch, hat sie doch selbst mal klein angefangen. Ihr Atelier in Flingern hat sie vor einigen Jahren gegen den „SchauRaum“ in Gerresheim getauscht und „diese Entscheidung nicht bereut“. Dort zeigt die Düsseldorferin Collagen und Objekte, die „vom Leben inspiriert sind“. Seit geraumer Zeit beschäftigt sie das Thema Erde. Runde Formen bestimmen daher ihre Werke und zwei große Kugeln den Raum des Ateliers. Eine davon ist in zwei Hälften geteilt. „Mich interessiert die Arbeit mit natürlichen Materialien, beispielsweise experimentiere ich gerade mit Lehm“, sagt die Künstlerin. „Lehm“, ergänzt sie, „ist ein spannendes Material, das je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit unterschiedlich reagiert.“ Wie knifflig es werden kann, diesen Naturstoff zu verwenden, zeigte sich, als Inken Heske an ihren Kugelobjekten arbeitete. Da habe es auch einige Enttäuschungen gegeben, bis alles so rund war, wie sie es sich vorgestellt hatte, so Heske. Sie sagt: „Aber vielleicht musste das genauso sein, denn auch die Natur, die Erde, alles ist im Wandel und ein Prozess“.

Prozesse oder genauer gesagt dynamische Bewegungen, inspirierten Birgit Hübner zu ihrer Ausstellung „Aus der Bewegung 2“, die am Sonntagnachmittag und noch bis 19. Mai in der Galerie „15 Wochen“ zu sehen ist. Kurator Manuel Ruf verfolgt mit seiner kleinen Galerie am Apostelplatz das Ziel, ehemaligen Meiserschüler der Kunstakademie eine Möglichkeit zu bieten, den Raum allein zu bespielen. Das Kultureck „Otto Zwo“ wiederum gab acht Künstlern, darunter Bettina Boos, Sigrid Fehse, Achim Raaven und Uwe Schaale, den Freiraum, die Fläche für ihre Objekte, Installationen, Fotografien und Malerei zu nutzen.

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