Veranstaltung in Düsseldorf Auf dem Handwerkermarkt gibt es Selbstgemachtes und Mitmach-Aktionen

Gerresheim · Schmuck, Deko und Lebensmittel: Beim Künstler- und Handwerkermarkt ist alles handgefertigt. Organisator Jürgen Kloft ist es wichtig, dass die Abwechslung stimmt.

 Mutter Catarina Koch mit Sohn Flynn und Vater Stefan mit Sohn Luke probieren die Wippdrehbank aus.

Mutter Catarina Koch mit Sohn Flynn und Vater Stefan mit Sohn Luke probieren die Wippdrehbank aus.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Es gibt nur noch wenige Glas-Kunsthandwerker, die diese alte Technik beherrschen, so wie sie die Römer und Ägypter genutzt haben, um Glas zu formen, um daraus Kunst zu machen. Tina und Heinz Classen gehören zu den wenigen Glas-Künstlern, die etwas von „Pâte de verre“ verstehen, die mehrfarbiges Glas herstellen können. An ihrem Stand für Glaskunst auf dem Künstler- und Handwerkermarkt in Gerresheim haben die Classens einen kleinen Einblick in ihre Arbeit gegeben, Schmuckstücke und Deko-Objekte mitgebracht. Neben der seltenen Herstellungsart achten die beiden aber vor allem auch auf den Nutzen der Gegenstände. „Die Leute möchten einen Sinn in den Dingen sehen“, sagt Tina Classen. Deshalb finden die Besucher vor allem Schalen, Vasen oder Eierbecher am Stand.

Gut besucht ist der Markt am Samstag auf dem Gerricusplatz. Pünktlich zur Eröffnung zeigt sich sogar die Sonne. Es sind vor allem Auswahl und Abwechslung des Marktes, die die Besucher schätzen. Während es auf vielen Märkten oft gleich mehrere Stände derselben Sorte gibt, versucht Mit-Organisator Jürgen Kloft, immer ganz verschiedene Handwerker und Künstler einzuladen. Eine Korbflechterin ist zum Beispiel zu Besuch, Stände mit Senf, Honig oder Ölen gibt es, einen mittelalterlichen Zimmermann, einen Olivenholzstand und Stände mit Bernsteinen, Besteckschmuck und Glaskunst.

Dinge, die einen Nutzen haben und einen Sinn, die stellt auch Johannes Brenner her. Aber auf ganz andere Weise als die Classens. Der Zimmermann und Kunstpädagoge ist aus Meinerzhagen angereist und hat seine mittelalterliche Wippdrehbank in Gerresheim aufgestellt. Mit dieser stellt er Becher, Schüssel, Kreisel oder Kerzenständer her. Das Besondere an seinem Stand ist, dass Kinder die Wippdrehbank testen können. Über einen Fußantrieb kommt die Drehbank in eine Rotation, mit den Händen führen sie die Werkzeuge. Eine Herausforderung für die Koordination. Aber das Drechseln kann auch ganz schnell zur Leidenschaft werden, sagt Johannes Brenner, der seit nun 25 Jahren die Wippdrehbank bedient.

Nur einen Gang weiter hat Michael Karlos seinen Stand mit allerlei aus der Düsseldorfer Öl-Manufaktur. Er hatte es nicht weit bis zum Gerricusplatz. Mit 13 handgefilterten Bio-Ölen ist er ein Lokalpatriot auf dem Markt. All seine Öle werden in Düsseldorf kalt gepresst, gefiltert und abgefüllt. Pro Sorte entstehen so am Tag nur knapp fünf Liter. Karlos ist seit 2017 mit seinen Ölen selbstständig. „Ich wollte nachhaltiger arbeiten und vor allem auch lokaler“, sagt Karlos, der versucht, möglichst alles bei der Verarbeitung zu verwenden.

Was nach dem Pressen übrig bleibt, wird so zum Beispiel weiterverarbeitet zu Mehl oder bei der Bäckerei Bulle in Flingern direkt zu Brot verbacken. Nicht weniger lokal als bei Michael Karlos ist es an den Ständen nebenan. Bei „Stemprocks Löwenblut“ gibt es einen Kräuterlikör aus dem „Dorf an der Düssel“ zu kaufen, bei „Düsselhonig“ wie es der Name schon sagt: Honig. Die Imkerei kommt aus Gerresheim. Und am Stand von Sarah Fischer, die mit „Heimatstyle“ in Hamm zu Hause ist, gibt es Ketten und Armbänder, viele aus Perlen gefertigt. Bunt und einzigartig, alles Unikate, „vor allem für Menschen, die Düsseldorf lieben“, sagt sie.

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