Düsseldorf Die Fuchsjagd-Lokale bleiben geöffnet

Gerresheim/Eller · Der Betreiber der beiden Brauhäuser in Eller und Gerresheim, Thomas Papagrigoriou, bezeichnet Insolvenzverfahren als Teil des Sanierungsplans. Insolvenzverwalter Georg Kreplin sagt: "Die Fortführung ist zu 100 Prozent gesichert."

 Im vergangenen Jahr eröffnete Thomas Papagrigoriou im alten Quadenhof in Gerresheim eine zweite Fuchsjagd-Dependance. Doch die Umbaukosten wuchsen ihm über den Kopf.

Im vergangenen Jahr eröffnete Thomas Papagrigoriou im alten Quadenhof in Gerresheim eine zweite Fuchsjagd-Dependance. Doch die Umbaukosten wuchsen ihm über den Kopf.

Foto: Andreas Endermann

Insolvenzverfahren: Schlimmer kann es für einen Unternehmer nicht kommen, sollte man meinen. Gastronom Thomas Papagrigoriou, Betreiber der beiden Fuchsjagd-Brauhäuser in Eller und Gerresheim, sieht den Schritt zum Amtsgericht aber eher als Chance. Der 39-Jährige räumt Fehler ein, betont aber auch, dass der Betrieb in beiden Lokalen uneingeschränkt weitergehe.

Am Mittwoch vergangener Woche hat Papagrigoriou einen Insolvenzantrag für die Fuchsjagd in Eller gestellt. Bereits einige Wochen zuvor wurde bereits für die Fuchsjagd in Gerresheim im ehemaligen Quadenhof, die als eigenständige GmbH geführt wird, eine sogenannte Insolvenz in Eigenverantwortung eingeleitet. In beiden Verfahren wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Georg Kreplin als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt.

Kreplin habe sich bereits ein umfassendes Bild von der finanziellen Lage des Gastronomen und den Gründen, die zur Insolvenz führten, machen können. "In Eller waren es finanzielle Probleme, die eher im privaten Bereich zu suchen sind. In Gerresheim hat der erforderliche Umbau zu hohe Kosten gefordert. Außerdem hat es wegen Auseinandersetzungen mit Anwohnern und Denkmalschützern offenbar viel zu lange gedauert, bis der Betrieb endlich geöffnet werden konnte. Das hat ihm letztlich das Genick gebrochen", erklärt der Düsseldorfer Rechtsanwalt.

Dennoch betont auch Kreplin: "Der Betrieb geht in beiden Gaststätten normal weiter. Es bestehen aus meiner Sicht zum aktuellen Zeitpunkt keinerlei Zweifel, dass wir die Sanierung zu einem guten Ende führen werden. Die Umsatzzahlen stimmen."

Eine derartige Einschätzung zu hören, dürfte Thomas Papagrigoriou freuen. Beide Lokale sollen durch die angestoßenen Verfahren nachhaltig saniert werden, so dass eine dauerhafte Fortführung gesichert sei. Auch er nennt als Gründe für die schwierige finanzielle Lage vor allem die explodierenden Baukosten und die enorme Verzögerung beim Bau des neuen Brauhauses in Gerresheim. "Ich habe dabei nur als Gastronom gedacht und wollte den Quadenhof so schnell wie möglich eröffnen. Da habe ich die Kosten aus den Augen verloren", erkennt der Fuchsjagd-Chef heute.

Neben der Umsetzung des "sorgfältig geplanten" Sanierungskonzeptes habe der 39-Jährige inzwischen auch sein Führungsteam mit einem erfahrenen kaufmännischen Leiter verstärkt, der ausschließlich für Finanzen und Controlling bei der Fuchsjagd verantwortlich sei. "Mir ist es wichtig, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Schließlich trage ich die Verantwortung für meine 100 Mitarbeiter, die mich bei dieser Maßnahme unterstützen."

Die Einstellung eines Finanzfachmanns begrüßt auch Kreplin: "Er war allein überfordert und hat seine Hausaufgaben gemacht." Die Angestellten der beiden Brauhäuser würden ihre Gehälter ohne Abstriche weiterhin erhalten, sagt der Insolvenzverwalter. "Die Fortführung ist zu 100 Prozent gesichert. Die Sanierung ist langfristig angelegt, da wird es keine Schnellschüsse geben. Aber da steht nichts auf der Kippe, wir werden das ohne einschneidende Sparmaßnahmen über die Bühne kriegen", gibt sich Kreplin optimistisch. Papagrigoriou hat bereits wieder das Gastronomische im Blick: "Jetzt, wo das Schlimmste überstanden ist, können wir uns endlich um eine richtige Eröffnungsfeier der Fuchsjagd im Quadenhof kümmern. Im Oktober ist es so weit."

(RP)
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