Vereine in Düsseldorf Der TuS Gerresheim ist gerettet

Bei einer Not-Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt.

 Peter Müller wird dem TuS Gerresheim als Geschäftsführer treu bleiben.  RP-Foto: Marc Ingel

Peter Müller wird dem TuS Gerresheim als Geschäftsführer treu bleiben. RP-Foto: Marc Ingel

Foto: Marc Ingel

Es war fünf vor Zwölf, aber im letzten Moment, kurz vor Karneval, haben sich zwei Freiwillige bereiterklärt, als Vorstandsmitglieder beim TuS Gerresheim einzuspringen. Von fast 50 Mitgliedern wurde bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Leiter der Fußball-Abteilung, Achim Wünsche, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite stehen in den kommenden drei Jahren Gisbert Holländer als Kassierer und Peter Müller als Geschäftsführer.

„Das war bestimmt die höchste Anzahl an Mitgliedern bei einer Versammlung seit ich zurückdenken kann“, sagt Peter Müller, der im Vorfeld mit der möglichen Auflösung des Vereins, sollten sich keine Kandidaten für den Vorsitz finden, ein Horror-Szenario öffentlich gemacht hatte. „Das hat mir natürlich nicht nur neue Freunde beschert, aber man darf nicht Ursache und Wirkung verwechseln“, sagt Müller. Dass es überhaupt so weit gekommen ist, habe eben auch an der Lethargie im Verein gelegen, denn der bisherige Vorstand mit dem Vorsitzenden Günther Hering, Schatzmeister Carsten Schmechtig und Müller als Geschäftsführer habe früh genug angekündigt, dass er künftig nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Dass sich Müller jetzt doch überreden ließ, weiterhin als Geschäftsführer zu fungieren, sei dem Wunsch des neuen Vorstands geschuldet, dass neben zwei Novizen wenigstens ein alter Hase an der Spitze des Gerresheimer Vereins stehen sollte, der die Vorstandsarbeit kennt. „Immerhin bin ich jetzt mehr als 30 Jahre Funktionär.“

Wünsche wird jetzt bis zum kommenden Jahr in einer Doppelfunktion im Verein arbeiten, dann soll ein neuer Abteilungsleiter für den Bereich Fußball gefunden werden. „Das sollte nicht das große Problem werden, da gibt es schon einige Leute, die sich bereit erklärt haben, Verantwortung zu übernehmen.“

Dass es so lange gedauert hat, bis jemand bereit war, Vorstandsarbeit zu leisten, erklärt sich Müller mit einer Art diffusen Angst, womöglich nicht qualifiziert genug zu sein, mit dem bürokratischen Aufwand nicht zurechtzukommen. „Aber so schlimm ist das alles gar nicht, vieles lässt sich von zu Hause aus erledigen, wir kommen vielleicht dreimal im Jahr im Geschäftszimmer zusammen“, sagt Müller. Die Defizite der vergangenen Jahre beim TuS Gerresheim habe der jetzt zurückgetretene Vorstand jedenfalls aufgearbeitet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort