Kaiserswerth Genuss pur beim 15. Weinblütenfest

Kaiserswerth · Rund 32 000 Besucher kamen zum Weinblütenfest nach Kaiserswerth. Zehn Spitzenköche präsentierten dort, was sie können. Parallel gab es einen verkaufsoffenen Sonntag im Stadtteil.

Selbst um 19 Uhr war noch jeder Sitzplatz am Sonntag besetzt, gab es an jedem Stand eine Warteliste von Gästen, die sich auch gerne mal setzen wollten. Keine Chance: Wer einen Tisch ergattert hatte, ließ den nicht mehr los. Das Weinblütenfest lockte wieder mehr als 30.000 Düsseldorfer, aber auch viele aus umliegenden Städten in den historischen Stadtteil, der in jedem Jahr eine tolle Kulisse für die Stände rund um den Kaiserswerther Markt bildet.

Zum 15. Mal hatte Gabriela Picariello von der Agentur Rheinlust zu diesem Fest eingeladen, das immer ein Magnet für Fans der feinen Kulinarik ist. "Nirgendwo anders gibt es Sterneküche zum kleinen Preis", so die Organisatorin.

In diesem Fall waren es kleine, gebratene Maultaschen mit Bärlauchschmand und Friséesalat, Ravioli Plin in Steinpilzsoße, marinierter Thunfisch mit japanischer Majo, Gänseleberterrine mit Rhabarberconfit und Hibiskus oder geschmorte Kalbsbäckchen mit Rosmarinjus. Zehn Spitzenrestaurants präsentierten sich dort mit zehn sterne- und sterneverdächtigen Köchen und zahlreichen Winzern.

Breidenbacher Hof und Interconti waren nicht mehr dabei, Premiere feierte aber ein anderes Hotel: das Maritim. Zwar steht im Düsseldorfer Haus kein Sternekoch am Herd, dafür aber im Maritim am Timmendorfer Strand: Lutz Niemann, auch beim Gourmet-Walk zur ProWein immer dabei, reiste extra für dieses Event an und gab mit Maritim-Küchenchef Dietmar Klein marinierten Saibling, Spanferkelrücken und Erdbeer-Tiramisu aus. Niemann: "Ein tolles Fest, super Stimmung." Jens Vogel, Direktor des Hotels, sieht dies ähnlich. "Die Hemmschwelle gegenüber der Top-Gastronomie wird hier komplett aufgehoben. Man genießt einfach und zieht dann weiter."

Ebenfalls zum ersten Mal dabei war das Oberkasseler Restaurant "Dorfstube" mit Koch Sebastian Mülders. Für Inhaber Christian Bareiss und sein Team war von Beginn an gut zu tun. "Ich mag solche Veranstaltungen und packe dann auch gerne mit an", sagt der gelernte Koch. Insgesamt 3000 Portionen hatte er vorbereitet.

Nach Kaiserswerth war er dann mit seinem kompletten Dorfstube-Team und ein paar zusätzlichen Helfern aus dem Schwarzwald angereist. "Wir wussten ja nicht, was auf uns zu kommt." Sein Rosé-Sekt war auf jeden Fall der Renner. "Nach zwei Stunden war der aber leider schon ausverkauft", sagt Bareiss.

Beliebt waren auch die Ravioli Plin in Steinpilzsauce von Sternekoch Jean Claude Bourgueil vom Restaurant "Im Schiffchen". Ein hübsch dekorierter Teller nach dem anderen ging bei ihm von der Küche Richtung Kaiserswerther Markt. Dennoch hat der Mit-Initiator des Festes immer Zeit für ein kleines Gespräch. "In Frankreich findet in jedem Dorf so ein Fest statt", sagt er. "Und nach Kaiserswerth passt es auch prima." Wie der Name "Weinblütenfest" schon sagt, steht auch der Wein im Fokus der Veranstaltung. Schließlich findet das Fest immer rund 100 Tage vor der Weinlese statt. "Das ist eine gute Zeit für die Winzer, sich zu präsentieren", erklärt Veranstalterin Gabriela Picariello.

Das Resümee der Geschäftsleute, die das Fest als verkaufsoffenen Sonntag nutzten, fiel im Gegensatz zu den Restaurantinhabern durchwachsen aus. Mahi Degenring von der Modevilla war nicht besonders zufrieden. "Es ist ruhiger als im vergangenen Jahr." Renate Parsi vom Nordic-Haus hat dagegen keinen Grund zur Klage. "Besonders gut verkaufe ich heute, ganz passend zum Thema, Tischdecken." Die Resonanz der Besucher war durchweg gut. "Wir kommen jedes Jahr gemeinsam sehr gern hier her und genießen die gute Stimmung, das Essen und die Getränke", berichtet die Oberkasselerin Sandra Leyh.

(cwo)
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