Stadtteilpolitik Kinderparlament spricht über Sicherheit

Garath · Außerdem standen die ärztliche Versorgung, das Spielplatzkonzept und die Möglichkeiten der Eigenwerbung auf der Tagesordnung. Auch der Dreck-Weg-Tag wurde von den jungen Stadtteilpolitikern nachbereitet.

 Stadtdirektor Burkhardt Hintzsche, Uwe Sandt, Kinderparlamentsvorsitzende Leni, Simone Hammes und zweiter Vorsitzender Joshua (v.l.) 

Stadtdirektor Burkhardt Hintzsche, Uwe Sandt, Kinderparlamentsvorsitzende Leni, Simone Hammes und zweiter Vorsitzender Joshua (v.l.) 

Foto: Günter von Ameln (vam)

Die Tatsache, dass im Kinderparlament nicht nur diskutiert wird, sondern Beschlüsse in die Tat umgesetzt werden, interessiert auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Drei Monate nach dem Beschluss der ersten Sitzung des Garather Kinderparlaments im März, einen Müll-weg-Tag zu organisieren, hatten die Kinder bereits Taten folgen lassen. Dafür dankte der Stadtdirektor den jungen Engagierten bei deren zweiter Sitzung, die gestern in der Freizeitstätte Garath stattfand.

Routiniert handelt Leni, Vorsitzende des Garather Kinderparlaments, die Regularien ab, ehe sie Katrin Kempf vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt bittet, zu der von den Kindern massiv kritisierten Situation auf den Spielplätzen Stellung zu nehmen. Insgesamt neun größere Spielplätze werden seitens der Fachabteilung der Stadt als zu klein und wenig attraktiv eingeschätzt. So gibt es für den Spielplatz an der Emil-Barth-Straße 155 bereits ein Konzept. Das Spielareal, dessen Übergabe für Frühjahr 2020 geplant ist, soll sich in einen „Ameisenspielplatz“ verwandeln, auf dem verschiedene Spielmöglichkeiten das Thema Ameisen aufnehmen. Was die Spielplätze an der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße sowie an der Peter-Behrens-Straße betrifft, so sind die Kinder aufgefordert, eigene Ideen einzubringen. Ein überraschtes wie zustimmendes „Ahhh“ wird durch den Saal geraunt, als die Projektleiterin erklärt, der Spielplatz an der Peter-­Behrens-Straße werde als Wasserspielplatz geplant. Kritisch wird von den jungen Parlamentariern nachgehakt, ob es Übergangskonzepte für die kaum noch nutzbaren Plätze gebe. „Da wird etwas geplant, dafür stehen wir im engen Kontakt mit dem Jugendamt“, verspricht Kempf.

Da die Bezirksvertretung den Start des Kinderparlaments mit 500 Euro unterstützt, kommt die Frage auf, ob das Parlament einen Schatzmeister installieren will. Die folgende Abstimmung sprach sich jedoch dagegen aus. Bezirksbürgermeister Uwe Sievers erklärt, dass die Bezirksvertretung das Kinderparlament auch bei weiterem Finanzbedarf unterstützen würde. Viertklässler Jakob vertrat die Meinung, dass die 500 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit und die Werbung für das Kinderparlament verwendet werden sollen. Einhellig stimmte das Gremium seinem Vorschlag zu. Die Ideen reichten von einem Videoclip, der über YouTube Verbreitung finden soll, über eine eigene Website bis hin zur Parlamentszeitung. Das Kinderparlament stimmte mehrheitlich für die Gründung einer Arbeitsgruppe, die sich dann um den Bereich Werbung und Öffentlichkeitsarbeit kümmern soll.

Der stellvertretende Vorsitzende Joshua thematisierte auch den Mangel an Kinderärzten in Garath, da die einzige entsprechende Praxis für die 5000 Kinder in Garath alleine zuständig sei.

Christine Palapanides, Bezirksbeamtin der Garather Polizeiwache, hatte schließlich ein offenes Ohr für die unterschiedlichen Gefühle der Kinder zum Thema Sicherheit. Diese nehmen Garath häufig als unsicher wahr und berichteten von ihren Erfahrungen. Im schulischen Bereich rät sie, sich mit verdächtigen Beobachtungen an die Schulsozialarbeiter sowie Schulleitung zu wenden. In der Rückschau auf den Müll-weg-Tag, will man sich sowohl am Rhine Clean Up Day (14. September 2019) und am Großen Dreck-weg-Tag der Stadt beteiligen, aber auch am eigenen Müll-weg-Tag festhalten. Die nächste Sitzung des Garather Kinderparlaments ist für den 29. Oktober 2019 (10 Uhr, Freizeitstätte) angesetzt.

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