Garath Zuwachs beim Markt Garath Süd-West

Garath · Seit gestern gibt es in dem kleinen Zentrum an der Ricarda-Huch-Straße auch einen Blumenhändler. Realisiert wurde das in Eigenregie. Das Garather Modell dient bereits als Vorbild für andere Stadtteile.

 Neu auf dem kleinen Markt in Garath Süd-West ist Frank Stein. Der Blumenhändler feierte gestern Premiere und machte ein gutes Geschäft. Schon am frühen Nachmittag war er ausverkauft.

Neu auf dem kleinen Markt in Garath Süd-West ist Frank Stein. Der Blumenhändler feierte gestern Premiere und machte ein gutes Geschäft. Schon am frühen Nachmittag war er ausverkauft.

Foto: Anne Orthen

Der kleine Garather Markt in Nebenzentrum Süd-West hat inzwischen Vorbildcharakter. Da hat die Bürger und Interessengemeinschaft Garath (BIG) unter Federführung von dessen Vorsitzenden Fred Puck etwas Außergewöhnliches auf die Beine gestellt - ohne Mithilfe des zuständigen städtischen Marktamtes.

Vor drei Wochen feierte der langersehnte Gemüsehändler Premiere. "Fehlt nur noch ein Blumenhändler", meinten zahlreiche Kunden Und der kam gestern zum ersten Mal nach Garath: Frank Stein aus Leverkusen. Schnittblumen, vor allem Tulpen, fertige Sträuße und Topfpflanzen warn ruckzuck weg, so dass der Blumenhändler schon gegen 14 Uhr ausverkauft war. Mit einer so großen Nachfrage hatte er nicht gerechnet.

Organisiert hat den Marktbeschicker diesmal nicht Fred Puck, sondern der Fischhändler Max Schaufenberg. Er ist der Pionier auf dem Garather Markt, stand dort jahrelang allein. Schaufenberg hat den Blumenhändler auf einem Markt in Leverkusen angesprochen und Stein hat sofort zugesagt.

"Ich glaube, jetzt sind wir komplett", sagt Fred Puck. Denn auf dem Platz an der Ricarda-Huch-Straße wird es langsam eng. Standen vergangene Woche die vier Marktbeschicker noch nebeneinander, so hat sich Gemüsehändler Selin jetzt auf die andere Seite postiert. Das gibt dem kleinen Markt noch ein wenig mehr gemütliche Atmosphäre.

"Jetzt müssen die Kunden auch bei Stange bleiben", sagt Puck, der zufrieden ist mit der jetzigen Situation. Und das seien die Marktbeschicker auch, denn das Geschäft liefe gut. "Die Nahversorgung ist jetzt zumindest gesichert", meint Puck. Die Nahversorgung liegt dem BIG-Vorsitzenden besonders am Herzen. Denn als im Juni 2015 der Edeka-Laden schloss, war die Aufregung im Stadtviertel groß. Mit Puck an der Spitze, aber auch mit Vertretern der Bezirksvertretung und mit Unterstützung der Bezirksverwaltungsstelle wurde nach neuen Lösungen gesucht.

Eigentlich sei der Markt ja eine Notlösung, gesteht Puck, doch er blickt auch schon weiter in die Zukunft: Irgendwann würden schließlich im Nebenzentrum Garath Süd-West die Bauarbeiten beginnen - ob Abriss des "Goldenen Ring" oder der Hoffnungskirche sowie Neubau des Altenheims der Caritas und des Gemeindezentrums. "Dann können die Markthändler nicht mehr dort stehen", sagt Puck. Aber er hat bereits vorgesorgt: "Wenn die Bauarbeiten beginnen, dann müssen die Markthändler auf den Edeka-Parkplatz umziehen", sagt er. Am Donnerstag wäre dann der Platz von morgens 6 bis nachmittags um 15 oder 16 Uhr für Autofahrer gesperrt. Dazu benötige er nur noch eine Genehmigung, ergänzt er, und zwar schon bald. Zuständig ist die Bezirksvertretung 10, und Puck ist überzeugt, dass die Bezirksvertreter ihr Okay geben. "Sie haben schließlich auch Geld aus ihrem Topf frei gegeben für die Stromversorgung", sagt Puck. Das wiederum habe Vorteile für die Händler: Sie müssen keinen Strom bezahlen - und auch keine Standgebühr.

Dass ein Markt in Eigenregie funktioniert und wächst, hat sich in Düsseldorf schon rumgesprochen. So knüpfte die Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle (BV) 7, zuständig für Gerresheim, Ludenberg, Hubbelrath und Knittkuhl, Kontakt zu ihrem Kollegen Uwe Sandt von der BV 10, um zu erfahren, wie das Garather Modell läuft. Denn in Knittkuhl muss unbedingt etwas geschen. "Die Nahversorgung ist in den kleinen Stadtteilen überall schlecht", sagt Puck, und ergänzt: "Unser Gemüsehändler hat noch einen Tag in der Woche frei."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort