Viele Bürger kamen zur Mobilen Redaktion Garather fordern Erhalt der Grünflächen

Garath · Bei der Mobilen Redaktion gaben zahlreiche Bürger Anregungen für eine bessere Lebensqualität im Stadtteil.

 Katharina Resch (hier im Gespräch mit RP-Redakteurin Andrea Röhrig) lobt die Hilfsbereitschaft der Garather.

Katharina Resch (hier im Gespräch mit RP-Redakteurin Andrea Röhrig) lobt die Hilfsbereitschaft der Garather.

Foto: Endermann, Andreas (end)

 Katharina Resch lebt seit drei Jahren im Hildegardisheim der Caritas, aufgewachsen ist sie in Wittlaer, doch als sie damals krank wurde, haben die Kinder nach einem freien Platz gesucht und ihn in Garath Süd-West gefunden. Und obgleich zwischen ihrer früheren und der heutigen Heimat eine ganze Stadt liegt, gefällt es ihr hier. „Ich möchte mich einmal bei allen Garathern für die Hilfsbereitschaft bedanken, sagt die 74-Jährige. Denn im Alltag ist sie auf ihren Rollstuhl angewiesen und kommt beispielsweise im Supermarkt an viele Produkte nicht dran. Weil sie auch in ihrem früheren Leben in Wittlaer immer engagiert war, „vor allem in der Kirchengemeinde“, macht sie das heute auch noch. „Ich bin Mitglied im Heimbeirat“, sagt Katharina Resch. Sie freut sich darauf, dass bald alle Bewohner in den Neubau ziehen.

Zu den engagierten Menschen in Garath zählt auch Christel Winterhalter. In der Gemeinde St. Matthäus ist sie Mitglied in der KFD (Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands). „Wir suchen neue Mitglieder, sie können auch gerne evangelisch sein.“ In der Handarbeitsgruppe beispielsweise fertigen die Frauen von bestickten Babylätzchen bis zu den Strümpfen liebevoll gestaltete Dinge, die bei Festen und Basaren verkauft werden. Von dem Erlös werden Anschaffungen für Kinder finanziert. „Ich bin froh, dass es die Kirche gibt, wir haben eine sagenhafte gute Gemeinschaft.“ Auch wenn Christel Winterhalter nichts auf ihren Wohnort kommen lässt, äußert sie dennoch einen kritischen Punkt: „Der Fahrradweg nach Hellerhof ist in einem katastrophalen Zustand.“ Die Fahrbahn uneben und zu schmal. Genug Platz zum Verbreitern sei vorhanden, meint sie.

Rosemarie Hansen lebt mit ihrem Mann seit 40 Jahren in Garath Süd-West. Sie hat die Sorge, dass dort bald alles mit Wohnungen zugebaut wird. „Wenn dort, wo der frühere Edeka-Markt ist, dreigeschossige Wohnhäuser gebaut werden, dann haben wir aus unseren Fenstern bald keinen Blick ins Grüne mehr“, erzählt sie. Zudem fragt sich das Ehepaar, wo denn dann die ganzen Autos geparkt werden sollen. „Es gibt schon heute dort zu wenig Parkplätze.“

Sorgen, dass an der falschen Stelle gebaut wird, macht sich auch Dimitri Kazlov. Die Grünflächen seien Garaths Stärke, sie müssten unbedingt erhalten bleiben. Gleiches gelte für die Grundstücke, die an den Garather Forst angrenzen.

Claudia Meier brennt ebenfalls das Thema Wohnen auf den Nägeln. „Mein Mann und ich wollen uns in Garath kleiner setzen und suchen eine Drei-Zimmer-Wohnung, gerne auch zum Kauf. Wir finden aber nichts.“ Ihre Idee: Zuerst sollten barrierefreie Wohnungen für Senioren im Stadtteil gebaut werden, die könnten dann aus ihrer großen Wohnung ausziehen, die dann wiederum für Familien mit Kindern frei würden.

Silke Gandor, die vor über einem Jahr mit Mann und zwei kleinen Kindern nach Garath gezogen ist, findet es wichtig, das Angebot für Familien nicht kaputt zu sparen. So biete der Abenteuerspielplatz an der Reinhold-Schneider-Straße eine Menge Möglichkeiten für Kinder sich auszuprobieren. Da seit längerem die Stelle der zweiten hauptamtlichen Kraft vakant sei, führe dies zu eingeschränkten Öffnungszeiten. Dies sei nicht akzeptabel. Ein Unding findet Gandor auch, dass es nun nur noch eine Kinderärztin in Garath gibt, während in Benrath innerhalb kurzer Distanz gleich sechs ansässig seien. Mit Bedauern verfolgt Gabriele Schönfuß die Entwicklung in Garath. Sie ist dort aufgewachsen und lebt nun in Langenfeld. Der Stadtteil habe immer schon mit sozialen Problemen zu kämpfen gehabt. Als die Flüchtlingsunterkunft an der Koblenzer Straße bestanden habe, habe sie dort auch gerne mitgeholfen. Ihrem Eindruck nach sind in den vergangenen Jahren in Garath mehr als anderswo Flüchtlingsfamilien untergebracht worden. Das findet sie allerdings nicht so gut. „Warum nicht auch in diesem Umfang in Kaiserswerth oder Wittlaer?“, fragt sie.

Mehr Grünpflege wünscht sich Heinz-Jürgen Steiger. Vor allem stellt er an den Beeten vor dem Penny-Markt fest, dass sie sehr schnell vermüllt seien. Einen Schildbürgerstreich vermutet er bei den Pflanzkübeln, die auf der Außenseite der Brüstung der Überführung in der Fußgängerzone angebracht sind. So habe doch niemand etwas davon. Was es damit auf sich hat, konnte Bezirksvorsteher Uwe Sandt erklären. Grund für die Platzierung außen seien Sicherheitsbestimmungen. Wären sie innen angebracht, müsste die Brüstung 1,60 Meter hoch sein.

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