Garath Traglufthalle Mitte Oktober bezugsfertig

Garath · Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch informierte über die derzeitige Situation und über den Stand der Planungen für Garath und Hellerhof. Das an der Duderstädter Straße geplante Containerdorf kommt spätestens im Januar.

 Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch erläuterte im Arenasaal der Freizeitstätte den rund 200 Anwesenden die derzeitige Flüchtlingssituation, und zwar nicht nur in den Stadtteilen Garath und Hellerhof, sondern für das gesamte Stadtgebiet.

Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch erläuterte im Arenasaal der Freizeitstätte den rund 200 Anwesenden die derzeitige Flüchtlingssituation, und zwar nicht nur in den Stadtteilen Garath und Hellerhof, sondern für das gesamte Stadtgebiet.

Foto: Olaf Staschik

300 Flüchtlinge sollen in einer Traglufthalle an der Koblenzer Straße unterkommen. Wenn es nach der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch geht, soll die Halle so schnell wie möglich bezogen werden. Sie geht von Mitte Oktober aus. Der Aufbau beginnt schon Anfang des Monats.

Dies teilte Koch den rund 200 interessierten Bürgern mit, die am Dienstagabend in die Garather Freizeitstätte gekommen waren, um sich über die Flüchtlingssituation in ihrem Stadtbezirk zu informieren. 300 Menschen sollen an der Koblenzer Straße für ein Jahr in dem winterfesten Zelt leben. 200 weitere Flüchtlinge sollen dann Anfang Januar in das geplante Container-Dorf an der Duderstädter Straße in Hellerhof ziehen. "Wenn möglich früher", sagte sie.

Anhand von Fotomontagen stellte Koch die Traglufthalle vor, die von außen ein wenig wie die Allianz-Arena in München aussieht. Dort soll es eine große Aufenthaltshalle und einen Gemeinschaftssanitärrum geben sowie Kojen, die ein wenig für Privat-Atmospähre sorgen könnten. Kochgelegenheiten gebe es nicht, führte Miriam Koch weiter aus. Die Bewohner würden von einem Wohlfahrtsverband betreut. Welcher, stünde noch nicht fest.

Die Traglufthallen - eine zweite ist in Mörsenbroich geplant - sollen unter anderem den Flüchtlingen Unterkunft bieten, die momentan noch in nicht winterfesten Zelten, beispielsweise an der Itterstraße in Holthausen, leben.

Anders sieht es bei dem Containerdorf in Modulbauweise in Hellehof aus. Die eingeschossige Anlage bietet vor allem Familien eine Unterkunft. Dann können einige Zimmer zusammengelegt werden, und die Familien haben ihre eigene Küche, führte Miriam Koch aus.

Jeder Person stehen sieben Quadratmeter Wohnraum zu. Flüchtlinge, die alleine gekommen sind, teilen sich zu zweit ein 14 Quadratmeter großes Zimmer und nutzen die Gemeinschaftsküche. Koch betonte, mit den Modulen flexibel arbeiten zu können, je nach Bedarf. Zum jetzigen Zeitpunkt ist geplant, die Unterkunft fünf Jahre zu nutzen.

Übermüdet von den zahlreichen Krisenstabsitzungen seit Sonntag, beantwortete Koch zahlreiche Fragen der Anwesenden und lobte immer wieder die Ehrenamtler und die positive Resonanz bei der Bevölkerung. Souverän beantwortete sie Fragen einiger Rechtspopulisten, die erschienen waren. Doch es gab vorwiegend Anregungen, Verbesserungsvorschläge, aber auch Fragen, wie es weitergehen soll.

Was den geplanten Bau der Mensa und der Turnhalle für das Gymnasium an der Koblenzer Straße betrifft, so bestätigte Bezirksverwaltungsstellenleiter Uwe Sandt, dass es aufgrund der Traglufthalle eine einjährige Verzögerung in der Planung kommen könnte. Die meisten Anwesenden waren sich der Problematik bewusst, und auch, dass sich die Situation in den vergangenen Tagen noch einmal drastisch verändert hatte.

Und viele von ihnen waren gekommen, um zu helfen. Dafür hatte der "Arbeitskreis Flüchtlinge im Stadtbezirk 10" eigens Kontaktformulare ausgelegt, für diejenigen, die sich engagieren wollen. Es werden Sachspenden jeder Art benötigt, Dolmetscher werden gesucht, Freiwillige, die mit Flüchtlinge Freizeitaktivitäten unternehmen, Bürger, die Patenschaften übernehmen, und Lotsen für Behördengänge.

Die Stadt überlege gerade, eine zentrale Sammelstelle einzurichten, erläuterte Koch, um dort beispielsweise Baby-Nahrung und Ähnliches zu lagern. Von dort aus könnten dann die Unterkünfte versorgt werden.

Wer helfen möchte, kann sich an die Hotline der Stadt wenden, Telefon 8990009, oder im Internet unter www.duesseldorf.de auf "Düsseldorf hilft Flüchtlingen" klicken. Die Bürger können sich aber auch an Ehrenamtlerin Corrie Voigtmann, Telefon 0177 2574406, oder direkt an die Bezirksverwaltungsstelle 10 in Garath wenden, Telefon 8997541 oder 8997543. "Wenn die Bürger Sachspenden haben, sollten sie auf jeden Fall vorher anrufen", sagt Bezirksverwaltungschef Sandt "

(RP)
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