Garath Spur beim Brand im Hotel Achteck

Garath · Die Polizei bittet um Mithilfe. 3000 Euro Belohnung sind zur Ergreifung der Täter ausgesetzt.

 Bilder aus der Überwachungskamera: Einer der Täter betritt das Hotel.

Bilder aus der Überwachungskamera: Einer der Täter betritt das Hotel.

Foto: Polizei Düsseldorf

Während im Hotel Achteck die Renovierungsarbeiten nach dem verheerenden Brand kurz vor Weihnachten immer mehr Fortschritte machen, ist auch die Polizei zu neuen Erkenntnissen gekommen. Acht Monate nach dem Brand im Garather Hauptzentrum gehen die Fahnder neuen Hinweisen nach und ermitteln unter anderem im Kreis Mettmann und in Köln.

 Nachdem ein Täter das Feuergelegt hat, flüchtet er.

Nachdem ein Täter das Feuergelegt hat, flüchtet er.

Foto: Fotos (2) Polizei

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft geht inzwischen von versuchten Mordes in acht Fällen aus. Sie begründet dies mit einem ihr vorliegenden Brandgutachten. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.

In der Nacht des 17. Dezember kam es gegen 1.30 Uhr im Hotel Achteck an der Emil-Barth-Straße zu einem Brand, weil Unbekannte ein Feuer gelegt hatten. Dabei wurde unter anderem ein 22-jähriger Hotelgast schwer verletzt, nachdem er aus dem Fenster im ersten Stock sprang, um sich vor den Flammen zu retten. Die Feuerwehr rettete in der Nacht zum vierten Advent mehrere Personen über die Drehleiter. Insgesamt befanden sich in der Brandnacht elf Menschen im Hotel auf, von denen einige Rauchvergiftungen erlitten.

Schon in der Tatnacht ging die Polizei von Brandstiftung aus - und dass zwei Täter den Brand im Hotel an der Garather Fußgängerzone "wissentlich und gewollt" gelegt hatten. Darüber hinaus zog die Polizei bei ihren Ermittlungsarbeiten zunächst den Staatsschutz hinzu. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es im Dezember. Es gab zwar keine konkreten Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag. Aber in dem Hotel, das im August vergangenes Jahres ein indisches Paar übernommen hatte, waren zuvor eine Zeit lang Flüchtlinge untergebracht. Schnell konnte eine fremdenfeindliche Tat aber ausgeschlossen werden.

Dass es sich aber um Brandstiftung handelte, war von Anfang an klar. "Das Gutachten des Brandsachverständigen lässt keinen Zweifel daran, dass der Brand zu einer konkreten Gefahr und Bedrohungslage für die zur Nachtzeit arglos schlafenden Hotelgäste wurde", erklärt die verantwortliche Staatsanwältin Britta Zur. Deshalb ermittelt sie wegen achtfachen versuchten Mordes.

Während der inzwischen acht Monate dauernden Arbeit der Mordkommission "MK Achteck", die sich als äußerst schwierig erwies, haben sich Hinweise auch in den Raum Mettmann und nach Köln ergeben. Deshalb bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe und veröffentlicht Bilder aus Überwachungskameras. Auf den Aufnahmen sind zwei Personen zu erkennen, die das Feuer legen, die Flammen schlagen um sich und die Täter flüchten zu Fuß . Dann fliehen sie wenig später mit einem dunklen Klein- oder Kompaktwagen in Richtung Koblenzer Straße.

Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, setzt die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 3.000 Euro aus. Wer Angaben zu der Tat, den Tätern und/oder dem Fluchtfahrzeug machen kann, wird gebeten sich unter der Rufnummer 8700 mit der MK Achteck in Verbindung zu setzen. Der Film aus der Überwachungskamera ist online unter www.rp-online.de/duesseldorf zu sehen.

(RP)
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