Garath Givebox an der Werstener Kirche schon wieder abgefackelt

Es ist schon wieder passiert: Die Givebox in Wersten wurde von Unbekannten abgefackelt. Für Dienstag, 3.30 Uhr, hat die Polizei in ihrem Einsatzbericht notiert: Sachbeschädigung durch Feuer. Die Brandstifter haben ganze Arbeit geleistet: Die Holzkonstruktion ist mitsamt Inhalt völlig zerstört. In eine Givebox kann jeder Dinge zum kostenfreien Mitnehmen abstellen, die er nicht mehr benötigt.

Aber die Werstener lassen sich nicht unterkriegen. Auf der Facebook-Seite der Givebox hieß es gestern, dass sich am Standort Burscheider Straße bereits Bürger eingefunden hätten, die mit Hilfe von Bierzeltgarnituren Dinge zur Mitnahme angeboten hätten. Und tatsächlich hat Anwohnerin Erika Wienhausen vor der Kirche zwei Tapeziertische aufgebaut, auf denen typische Givebox-Artikel zum Mitnehmen stehen. "Ich hoffe, die Leute lassen mich jetzt nicht im Stich", erzählte sie bei einem Besuch vor Ort; denn sie will vorübergehend eine Art offene Givebox am Standort aufrechterhalten und braucht dafür natürlich Unterstützung. Bereits im Sommer 2014 steckten Unbekannte die Givebox in Brand. Damals gab es im Umkreis der Box weitere Zündeleien. Es dauerte rund ein halbes Jahr, bis eine Gruppe von Ehrenamtlern eine neue Box an den alten Standort aufstellten. Weil diese direkt neben der katholischen Kirche Maria Rosenkranz steht und eigentlich gut einsehbar ist, hatten viele gedacht und gehofft, dass es nicht nochmal passieren werde. Auch von der Kirchengemeinde gab es bereits einen Kommentar auf der Facebookseite der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen: "Für die Täter und uns alle wünschen wir uns, dass wir Menschen nicht so bösartig und verbohrt reagieren, sondern der Liebe und Weisheit Gottes in den Herzen mehr Raum geben, um aufeinander Rücksicht zu nehmen, voneinander zu lernen und füreinander da zu sein." Die Givebox an der Burscheider Straße wurde gut genutzt; vielleicht aus Sicht mancher Anwohner sogar zu gut. Bei einer Zählung 2015 kam man auf 50 Besucher in fünf Stunden. Wegen der hohen Frequentierung hatten sich die Initiatoren bei der Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr an der Box Gedanken darüber gemacht, ob man nicht in ein leerstehendes Ladenlokal umziehen sollte - davon gibt es in Wersten genügend.

Die Polizei sucht unter der Telefonnummer 8700 Zeugen.

(rö/vam)
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