Garath/Hellerhof Gartenamt bekämpft Bärenklau

Garath/Hellerhof · Die Stadt plant auf einer Weide am Garather Schloss ein Pilotprojekt, um die giftige Pflanze zu der Bärenklau wuchert überall im Stadtbezirk.

 Der Bärenklau ist schön anzusehen, aber gefährlich. Auf der Wiese vor dem Schloss soll ein Pilotprojekt starten, um die Pflanze zu vertreiben.

Der Bärenklau ist schön anzusehen, aber gefährlich. Auf der Wiese vor dem Schloss soll ein Pilotprojekt starten, um die Pflanze zu vertreiben.

Foto: A. Orthen

Garath ist grün. Darüber sind die Bewohner besonders stolz. Doch es gibt eine Pflanze, die den Garathern zu schaffen macht: der Riesenbärenklau. Imposant sieht er aus, wuchert aber dort, wo er nicht sein soll und sein Pflanzensaft wirkt stark phototoxisch: Kommt er mit der Haut in Kontakt, führt das unter Lichteinwirkung zu heftigen Verbrennungen.

Auch dem städtischen Gartenamt ist das Problem des Bärenklaus bekannt. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung 10 erklärte Manfred Otto vom Gartenamt, dass es sehr schwierig ist, die Pflanze in den Griff zu bekommen, da sie sich rasant ausbreitet und bis zu drei Meter hoch werden kann.

Der Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, ist ein Neophyt, also ein Neubürger, wie Manfred Otto erklärt. Die Bekämpfung sei sehr aufwendig. Die Blätter abzureißen oder den massigen Stängel umzuhauen, damit ist es nicht getan. Denn der Bärenklau verbreitet sich über seine Samen. Und die könnten jahrelang im Boden liegen.

Nicht nur Garath hat das Problem mit dem Bärenklau. Er verbreitet sich im ganzen Stadtgebiet, in ganz Nordrhein-Westfalen, führte Otto weiter aus. Sicherlich, auf und an Kinderspielplätzen werde er so fort entfernt, das gelte auch für die Radwege.

So wächst der Bärenklau inzwischen auch auf dem Radweg an der Frankfurter Straße, erklärte Jürgen Bormann (SPD). Otto bat, das Gartenamt zu informieren, wenn es Stellen gebe, wo die Gefahr bestünde, mit der Haut an den Bärenklau zu kommen. "Dann ist es unsere vornehmliche Pflicht den Bärenklau zu beseitigen", sagte Otto. "Den Bärenklau loswerden, das ist nicht realistisch." Das Ganze sei eine reine Sisyphos-Arbeit, zumal der Bärenklau auf vielen privaten Grundstücken wächst.

Allerdings plant das Gartenamt ein Pilotprojekt auf der Wiese vor Schloss Garath. Versuchsweise soll dort, in Kooperation mit dem Bauern, der das Gelände gepachtet hat, und dem Rheinisch Bergischen Wasserverband eine konzertierte Aktion gestartet werden. "Wir müssen das Übel an der Wurzel packen" sagte Otto, und das meinte er wörtlich. Das Gartenamt plant, rund 15 Zentimeter in die Tiefe zu gehen, um die Pflanzen somit zu vernichten. Wie das Ganze ausgeht, bleibt allerdings abzuwarten.

Eine weitere Problematik beschäftigte die Mitglieder der Bezirksvertretung: Es ging um die Platanen, die regelmäßig beschnitten werden. Angelika Kraft-Dlangamandlaga (Linke) machte sich dafür stark, dass die Platanen nicht mehr beschnitten werden, denn dann hätten sie eine Lebensdauer von 400 bis 700 Jahre und könnten bis zu 25 Meter hoch werden.

Manfred Otto erklärte, dass es im Stadtgebiet mehr als 4000 Platanen gebe, vor allem am Rheinufer links- und rechtsrheinisch und die Beschneidung gehöre zu Stadtbild. Auch in Garath, wo es nur 23 Platanen gebe. 19 stehen im Einkaufszentrum Nord-West an der Josef-Kleesattel-Stress und vier am Sonnenplatz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort