Interview mit Wolfgang Scheffler "Garather Variante die bessere Lösung"

Garath · Der Vorsitzende des Schulausschusses begrüßt den Vorschlag, die Fritz-Henkel-Hauptschule in Garath in eine Gesamtschule umzuwandeln. Die Benrather Hauptschule könnte dann weiterlaufen.

Was sagen Sie als Schulausschussvorsitzender zu dem jetzt auf dem Tisch liegenden Vorschlag, aus der Fritz-Henkel-Hauptschule eine Gesamtschule zu machen?

Scheffler Ich komme gerade aus Garath. Zum einen habe ich mir die Schule an der Stettiner Straße angeschaut und kann sagen, dass das eine moderne und gut ausgestattete Schule ist. Außerdem hatte ich ein Gespräch mit der Schulleiterin.

Frau Karrenbrock hatte am Dienstag im RP-Gespräch gesagt, dass die Lehrer und auch sie sich gerne auf diesen Weg machen würden...

Scheffler ...das hat sie mir eben auch gesagt. Im Nachgang zu der Debatte im Schulausschuss am 3. September - an der Sitzung hatten ja auch Schüler der für die Schließung vorgeschlagenen Benrather Hauptschule teilgenommen - habe auch ich mir meine Gedanken gemacht. Bereits damals hatte mich Frau Karrenbrock mit der Idee angesprochen, warum man nicht die Garather Fritz-Henkel-Schule in eine Gesamtschule umwandelt.

Das heißt aber, dass diese Möglichkeit vorher nie ins Spiel gebracht wurde.

Scheffler Ich muss an diesem Punkt zugeben, dass wir uns in dieser Debatte um eine weitere Gesamtschule in Düsseldorf immer auf den Standort Benrath konzentriert haben, vielleicht kann man sogar sagen, versteift haben. Zum einen wegen des Dürer-Kollegs, zum anderen aber auch wegen der unmittelbaren Nachbarschaft des Schulzentrums an der Wimpfener Straße zum jetzigen Hauptschulstandort Melanchtonstraße. Wir waren uns alle sicher, eine gute Lösung gefunden zu haben, diese Hauptschule umzuwandeln. Aber auch wir sind ja lernfähig.

Was hat Sie an dieser Überzeugung denn zweifeln lassen?

Scheffler Ich glaube, wir hatten nicht auf dem Schirm, dass ein neuer Gesamtschul-Standort in Benrath Auswirkungen auf den Schulstandort Garath hat. Wenn man sich die aktuellen Anmeldezahlen ansieht, gehe ich davon aus, dass die Hauptschule an der Stettiner Straße in diesem Fall ausbluten würde. Vielleicht nicht sofort, aber in ein, zwei Jahren. Das ist mir nach der Debatte in der Sitzung und durch das Gespräch mit Frau Karrenbrock klar geworden. Und zudem hat mich auch der Protest aus Benrath bewegt. Ich glaube, vorher war der Druck nicht da gewesen, Alternativen zu prüfen.

Ist die Verwaltung inzwischen mit im Boot?

SCheffler Ich habe den Schuldeznernet Burkhard Hintzsche gebeten, dass seine Verwaltung den Standort Stettiner Straße entsprechend unter die Lupe nimmt und prüft, ob er sich als Gesamtschulstandort eignet.

Wie geht es denn jetzt weiter?

Scheffler Aus meiner Sicht ist die Garather Variante die bessere Lösung. Auch im Hinblick auf das Stadtteil-Attraktivierungsprojekt "Garath 2.0". Eine neue Gesamtschule könnte dem Stadtteil einen Schub geben. Allerdings gibt es, um diese Entscheidung zu treffen, eine Vorbedingung.

Die da wäre?

Scheffler Kommende Woche Dienstag müsste noch die Schulkonferenz der Fritz-Henkel-Schule den Beschluss fassen, dass das neben den Lehrern auch die Eltern und die Schüler wollen. Wenn die Ja sagen, dann werden wir das so umzusetzen.

Was bedeutet das für die Benrather Hauptschule ? Kann Sie auslaufen?

Scheffler Meine Meinung dazu ist, dass wir aus der Standortentscheidung, die wir in der Sitzung des Schulausschusses am 29. September fällen wollen, die Benrather Hauptschule erstmal ganz rausnehmen.

Also erstmal keine Schließung?

Scheffler Ja, genau. Warum sollte man im Vorgriff auf die Entscheidung, aus der Fritz-Henkel-Schule eine Gesamtschule machen, eine andere Hauptschule schließen? Das macht doch keinen Sinn. Wir sollten uns erstmal die Entwicklung der Anmeldezahlen anschauen und wie sich eine neue Gesamtschule in Garath auf den Benrather Hauptschulstandort auswirkt. Dann können wir immer noch entscheiden. Allerdings bin ich der Meinung, dass wir die Schule, wenn sie erstmal normal weiterläuft, ein bisschen aufpeppen müssten. Denn die derzeitige Unterbringung mit dem abgesperrten Haupthaus und den Containern ist alles andere als optimal.

ANDREA RÖHRIG FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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