Garath Garather Kin-Top-Team feiert Richtfest

Garath · Gefeiert wird heute im Salon der Kulturen. Damit hat die Raumnot im Garather Förderungszentrum für Migranten bei Kin-Top an der Stettiner Straße ein Ende.

 Die LEG hat einen Teil des Gebäudekomplexes, in dem früher eine schmuddelige Kneipe untergebracht war, Kin-Top überlassen. Nach der Renovierung wird heute Richtfest gefeiert.

Die LEG hat einen Teil des Gebäudekomplexes, in dem früher eine schmuddelige Kneipe untergebracht war, Kin-Top überlassen. Nach der Renovierung wird heute Richtfest gefeiert.

Foto: Anne Orthen

Die eklatante Raumnot im Garather Förderungszentrum für Migranten Kin-Top an der Stettiner Straße hat bald - zumindest vorläufig - ein Ende. Heute feiert das Team um Vereinsvorsitzende Elina Chernova Richtfest im in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Salon der Kulturen, der neuen Begegnungsstätte an der Fritz-Erler-Straße 14.

Genau genommen ist es kein traditionelles Richtfest, denn es handelt sich nicht um ein neu erstelltes Gebäude, das nun mit einem Dachstuhl versehen wurde. Vielmehr handelt es sich um einen Gebäudeteil eines LEG-Komplexes, in dem vor Jahren die Kneipe "Oase" ihre Kundschaft, die vielfach mit extrem rechter Gesinnung unangenehm auffiel, mit Alkohol versorgte. Die dunkle Vergangenheit ist nun beendet. Der helle, lichtdurchflutete Raum des Salons wird sich zunächst als Galerie für die Ausstellung "Kinder helfen Kindern" präsentieren. Die Bilder, die von Kin-Top betreute Kinder und Jugendliche gemalt haben, waren bereits in einer Anwaltskanzlei zu sehen.

Es soll ein offener Treff, ein Ort der Begegnung werden, der es allen Bürgern, insbesondere Familien mit Migrationshintergrund und Flüchtlingsfamilien ermöglicht, ohne Schwellenangst am interkulturellen Leben im Stadtteil teilnehmen oder auch eigene Ideen einbringen zu können. "Zur ersten Kontaktaufnahme wollen wir ein Frühstückscafé anbieten, das von syrischen Frauen organisiert wird", sagt Aleksandra Dillmann, Projektleiterin bei Kin-Top und zugleich Ansprechpartnerin bei samo.fa, einer Initiative, die ihrerseits Aktive aus Migrantenorganisationen in ihrer Flüchtlingsarbeit unterstützt. Die Einrichtung ist bewusst sehr flexibel gestaltet, denn neben dem Café-Betrieb, sind auch literarische Veranstaltungen, Filmvorführungen oder Tanzkurse geplant. Auch das Senioren-Theater "Balagan" wird hier eine Möglichkeit für die Proben finden. Ein Projekt mit Jugendlichen soll den Stadtteil und sein Potenzial näher beleuchten. Animositäten zwischen den unterschiedlichen Ethnien, angefangen bei Roma bis zu iranischen Flüchtlingen, gibt es nicht. "Da bin selbst überrascht, aber alle wollen dieses gemeinsame Haus", sagt Dillmann.

Das "gemeinsame Haus" mit dem Salon der Kulturen wurde durch die LEG Wohnen NRW für mehrere Jahre an Kin-Top überlassen, der mit ehrenamtlicher Unterstützung des eigenen Teams die Räume von Grund auf saniert hat. "Auch die LEG Stiftung unterstützt als Sponsor unsere Arbeit als vielfältig vernetzte Integrationsagentur, die über Bildungs- und Kulturangebote das Ankommen von Migranten erleichtert", so Clemens Henle, den Kin-Top-Sprecher, der sich bereits auf den ersten Veranstaltungshöhepunkt im Salon der Kulturen freut.

Am Freitag, 1. September 2017, findet die Eröffnung der gelobten Ausstellung "Onkel Hasan und die Generation der Enkel", die das Leben eines sogenannten Gastarbeiters im ehemaligen Hoesch-Stahlwerk in Dortmund sowie zweier nachfolgender Generationen nachzeichnet, statt. Die Ausstellung, die zuvor in Dortmund, Hagen und Neuss zu sehen war, wird bis Ende Oktober in Garath präsentiert, bevor sie dann nach Berlin geht.

(RP)
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