Garath Garath soll im Oktober taubenfrei sein

Garath · Mit dem Bau eines Taubenschlags im Hauptzentrum soll im Sommer begonnen werden. Der Kammerjäger kommt erst im Oktober. Die Kosten für die Aktion belaufen sich auf 50 000 Euro.

Wer durch die Garather Fußgängerzone im Hauptzentrum geht, wird den Eindruck nicht los, dass noch mehr Tauben die Häuser, Böden und Dächer verdrecken. "Es wird immer schlimmer", sagt auch Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt. Doch es gebe Hoffnung, denn eine Lösung sei in Sicht.

Bekanntlich sollen die Tauben - es sind hunderte - vergrämt werden, wie es im Fachjargon heißt. Das bedeutet, sie sollen von ihrem jetzigen Aufenthaltsort umgesiedelt werden. Die Kosten dafür hat die Stadtverwaltung jetzt bewilligt. Keine preiswerte Lösung, denn die Stadt zahlt allein 16 000 Euro für den geplanten Taubenturm.

Auch der Eigentümer der Immobile, wo sich die Tauben aufhalten, wird zur Kasse gebeten. Denn momentan leben die Tauben vor allem auf den Dächern der Geschäfte bei den dunklen Zwischenräumen zur A 59. Dort ist es duster und gemütlich - eine ideale Unterkunft, wie sie die Tauben mögen.

Ein Schädlingsbekämpfer soll die Tauben herausholen und umsiedeln. Anschließend sollen Drahtmatten, die zwischen den Dächern der Ladenlokale und der Autobahn angebracht werden, dafür sorgen, dass es künftig für die Tauben dort kein Durchkommen mehr gibt. Auch sieht das Konzept vor, dass der Landesbetrieb.Straßen NRW für seine Wartungsarbeiten Zugänge bekommt.

Die Kosten zahlt aber nicht nur der Eigentümer, die Karl-Kübel-Stiftung aus Bensheim, sondern zum Teil stehen auch noch Mittel aus der zuständigen Bezirksvertretung bereit. Um die 50 000 Euro soll die gesamte Aktion kosten, die allerdings erst im Herbst beginnen kann, weil der beauftragte Schädlingsbekämpfer vorher keine Zeit hat. Der Taubenschlag soll auf dem Parkplatz nahe des S-Bahnhofs hinter dem Einkaufszentrum errichtet werden. Denn es ist wichtig, dass das neue Tauben-Zuhause nicht zu weit vom derzeitigen Aufenthaltsort der Vögel entfernt ist. Der Taubenschlag - eigentlich eine Art Gartenhäuschen - soll schon im Sommer gebaut werden, so dass der Schädlingsbekämpfer die Tiere nur noch umsiedeln muss.

Keine leichte Aufgabe. Zwei Mitarbeiter der beauftragten Schädlingsbekämpfungsfirma werden wahrscheinlich rund zwei Wochen damit beschäftigt sein, die Tauben aus ihren derzeitigen Unterkünften auf den Dächern unter der A 59 herauszuholen. Anschließend muss die Fläche noch gründlich gesäubert und vom Taubenkot befreit werden. Dafür sind vorerst rund 120 Arbeitsstunden geplant.

Die gesamte Umsiedlungsaktion sei mit dem Tierschutzverein abgesprochen, erklärt Bezirksverwaltungschef Sandt. "Im Oktober ist dann endlich Ruhe", sagt er.

Was die Pflege der Vögel im Taubenturm betrifft, darum werden sich künftig ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins "Stadttiere" kümmern. Sie tauschen beispielsweise Tauben- gegen Gipseier aus, damit die Population sinkt. Einige echte Eier sollen aber im Taubenschlag bleiben, damit die Tiere sich dort um ihren Nachwuchs kümmern können und nicht im Einkaufszentrum herumfliegen.

Die Tierschützer kümmern sich aber auch um die Reinigung des neuen Taubenschlags. Denn 90 Prozent des Taubenkots hinterlassen die Vögel bei ihren Nestern. Eine Taube hinterlässt im Jahr rund zehn Kilo Taubenkot, also neun Kilo im Taubenschlag.

(RP)
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