Garath Fußballer und Footballer im Zusammenspiel

Garath · Der GSV will mit den Panthern eine Kooperation bilden, von der beide Vereine profitieren. Unterstützung bekommen sie von der Stadt.

Der Garather SV und die Düsseldorfer Panther wollen gemeinsame Wege gehen. Sie wollen sich in Zukunft die Bezirkssportanlage an der Koblenzer Straße teilen. Inzwischen prüft die Stadtverwaltung, ob das möglich ist und hat eine Machbarkeitsstudie zu den baulichen Notwendigkeiten in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse soll es noch im ersten Halbjahr geben, heißt es seitens der Verwaltung.

Aber der Reihe nach. Vor ein paar Monaten hatten Mitglieder des Garather SV in der Rheinischen Post gelesen, dass die Düsseldorfer Panther heimatlos sind. Mal spielen sie auf der Anlage des VfL in Benrath, mal trainieren sie an der Arena. Und dann haben sie immer viel Gepäck bei sich. Denn die Ausrüstung eines Football-Spielers ist wesentlíich größer als die ein Fußballers.

"Da sind wir auf den Verein zugegangen", sagt Frank Muschalla, Vizechef des GSV im Gepräch mit unserer Redaktion. "Wir haben uns angesprochen gefühlt, denn auf unserer Anlage gibt es viel Platz, der ungenutzt ist", fügt er hinzu. Platz genug, dass beide Vereine sich entfalten können.

Footballer und GSV waren sich schnell einig und unterbreiteten dem Sportamt ihre Idee. Die Sportverwaltung begrüßt generell Initiativen von Sportvereinen zu stärkerer Zusammenarbeit und Kooperation, da so Synergien erzeugt werden, von denen die Vereine und ihre Mitglieder profitieren,", heißt es seitens der Verwaltung.

Muschalla sieht darin einen Anfang. "Das ist ein Pfund für Garath. Wir gehen neue Wege, und damit kann sich vieles verändern." Der nächste Schritt sei auch schon angedacht: ein Leistungszentrum für Garath im American Football, was in Europa einmalig wäre. Aber das sei noch Zukunftsmusik.

"Von einer Kooperation würden beide Vereine und der Stadtteil profitieren", unterstreicht der Vereinsvorsitzende der Panther, Markus Becker. Allerdings müsse die Sportanlage an der Koblenzer Straße für diesen Zweck umfassend erweitert werden. Die Panther streben eine nachhaltige Lösung an, die langfristig die Errichtung eines Football-Leistungszentrums vorsieht.

Anders als bei Deutschlands Sportart Nummer eins Fußball benötigen die Footballer deutlich mehr Platz zur Ausübung ihrer Sports. 50 bis 60 Spieler pro Team passen einfach nicht in die auf Düsseldorfs Sportanlagen vorhandenen Kabinen. Auch größere Besprechungsräume etwa für Theorievermittlung und Videoanalysen müssen für die Ansprüche der Footballer geschaffen werden. Für ein geeignetes Stadion sind Vorgaben vom AFVD (American Football Verband Deutschland) zu beachten. Eine ausreichend hohe Tribüne muss den Zuschauern eine gute Übersicht auf das Spielgeschehen ermöglichen.

Becker: "Auch für unser Saisonziel Wiederaufstieg in die Bundesliga benötigen wir dringend adäquate Trainingsbedingen."

40 Jahre American Football in Deutschland, 40 Jahre Düsseldorf Panther. Doch selbst im Jubiläumsjahr 2018 verfügen die Panther noch immer nicht über eine eigene geeignete Heimstätte für Training und Spiel. "Wir führen in der Sportstadt Düsseldorf ein Nomadenleben", erklärt Vorstandsmitglied und sportlicher Leiter Michael Wevelsiep. Die Verteilung auf unterschiedliche Spielstätten stellt den Verein vor erhebliche finanzielle und logistische Probleme. Spielort für das Team in der Zweiten Liga (German Football League 2) ist gegenwärtig das Benrather VfL-Stadion an der Karl-Hohmann-Straße. Für das Training allerdings fehlen hier die Kapazitäten. Die Panther müssen ihren Übungsbetrieb im Sportpark an der Arena stattfinden lassen, wo die Nachwuchsteams auch die meisten ihrer Pflichtspiele absolvieren.

Diese Zerrissenheit ist für die Footballer, den einstigen Euro-Bowl-Sieger, von erheblichem Nachteil. Die Anschaffung und Lagerung eines doppelten Equipements ist notwendig, was nicht allein zusätzliche Kosten verursacht, sondern nur mit hohem Personalaufwand bewältigt werden kann. Zur Veranschaulichung: Die für Training und Spiel notwendigen Gerätschaften füllen an der Arena nicht weniger als zwei See-Container. Auf dem VfL-Gelände ist neben einem Container auch eine Doppelgarage voll gepackt.

"Auch das zeitaufwändige Abkreiden der Plätze muss doppelt vorgenommen werden", betont Wevelsiep. Mehr als ein halbes Dutzend Helfer sind drei bis sieben Stunden allein mit dieser Tätigkeit beschäftigt. Hinzu kommen doppelt Aufbau und Abbau. Wevelspiep: "Eine eigene Spielstätte würde bei uns enorme Kräfte freisetzen, wovon der Verein sportlich profitieren würde."

(RP)
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