Ärger in Düsseldorf Wohnungsbaugesellschaft zäunt Bäume wegen Eichenprozessionsspinnern ein

Garath · Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners können allergische Reaktionen auslösen - wo Kinder spielen, sollten sie entfernt werden. In Düsseldorf gibt es Ärger um einen solchen Fall: Statt das Problem zu beseitigen, wurden die Bäume eingezäunt.

Eichenprozessionsspinner: Ausschlag, Bäume eingezäunt in Düsseldorf
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Eichenprozessionsspinner machen Ärger in Garath

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Foto: RP/Sandra Pohl

Der fünfjährige Sohn von Sandra Schröder ist fasziniert von Tieren. Beim Spielen auf der Wiese am Wittenberger Weg entdeckte er an einem Baum interessante Raupen und berührte sie. Durch den Kontakt mit den Haaren des Eichenprozessionsspinners bekam er am ganzen Körper heftigen Ausschlag. Ein weiteres Kind erlitt ebenfalls eine allergische Reaktion.

Das war vorige Woche Freitag. Sandra Schröder hängte sich ans Telefon, fragte sich bei der Stadt durch, um zu erfahren, dass die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWD) als Eigentümerin des Grundstücks zuständig sei. Die habe sie am Freitag ebenfalls informiert, sagt die Bewohnerin. Sie hat wenig Verständnis dafür, dass bislang fast nichts passiert ist, um die Kinder zu schützen. "Wir sind eine kinderreiche Siedlung, mittlerweile sind zwei Bäume befallen", betont die Mutter.

Eichenprozessionsspinner - Definition und Ausbreitung
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Das ist der Eichenprozessionsspinner

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Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa/Patrick Pleul

Nester wurden nicht entfernt - stattdessen wurden die Bäume eingezäunt

Jürgen Heddergott, Geschäftsführer der SWD, erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, dass ihn Mittwochabend die Beschwerde erreicht habe, woraufhin er Donnerstagmorgen den Techniker beauftragt habe, sich mit dem Schädlingsbekämpfer in Verbindung zu setzen. "Ich gehe davon aus, dass das läuft", sagt Heddergott.

Nach Informationen unserer Redaktion kam der Schädlingsbekämpfer an den Wittenberger Weg, um sich ein Bild der Lage zu machen und Rat zu geben, wie weiter verfahren werden sollte. Die Nester zu beseitigen, sei für die kleine Firma zu aufwendig gewesen, erklärt Dieter Uschmann, Chef der A & S Schädlingsbekämpfung. Mittlerweile sind die Bäume eingezäunt.

Gartenamtsleiterin Doris Törkel findet es richtig, dass die Bäume abgesperrt wurden. Sie hält es zur Gefahrenabwehr aber auch für notwendig, die Nester entfernen zu lassen. Dies sei eine übliche Maßnahme. Das Gartenamt werde Montag der SWD geeignete Fachfirmen empfehlen. In den vergangenen Jahren wurden im Schnitt bei 80 Bäumen die Nester von Eichenprozessionsspinnern entfernt.

(RP)
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