Das einzige Kinderparlament der Stadt Düsseldorf gibt es seit 2019 Neues Kinderparlament nimmt die Arbeit auf
Düsseldorf · Am 23. November ist die konstituierende Sitzung in der Freizeitstätte Garath. Es ist das bislang einzige Kinderparlament in Düsseldorf. 25 Kinder aus acht Schulen sitzen in dem Gremium.
Die Zahl der Nichtwähler wächst in Deutschland von Jahr zu Jahr. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen vor zehn Tagen hatten nur 60,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuzchen gemacht. Vor fünf Jahren waren es noch 63,1 Prozent und trotzdem weit entfernt von einer Quote aus 1974: Damals lag die Wahlbeteiligung bei 84,4 Prozent.
Da haben es doch die Schülerinnen und Schüler, die in Garath zur Schule gehen, eindeutig besser gemacht. An den Wahlen für das neue Kinderparlament nahmen 1075 der 1110 Wahlberechtigten teil, eine Quote von 96,8 Prozent. Und unter den jungen Nichtwählern waren zudem einige noch wegen Krankheit entschuldigt. Diese Zahlen zeigen Kamila Buhl, die seit März im Jugendamt der Stadt beschäftigt ist, und deren einer Schwerpunkt das Kinderparlament in Garath ist, dass die Jungen und Mädchen dieses demokratische Projekt sehr zu schätzen wissen. 25 Kinder aus acht Schulen sitzen im zweiten Kinderparlament, das sich offiziell in seiner Sitzung am 23. November um 10 Uhr konstituiert. Dann wird auch innerhalb des Gremiums eine oder ein Vorsitzende(r) sowie ein oder eine Stellvertreter(in) gewählt.
Zum ersten Mal ist auch das Gymnasium Koblenzer Straße mit drei Abgeordneten vertreten. „Die liegt zwar klassisch nicht in Garath; es gehen aber dort viele Kinder aus unserem Stadtteil zur Schule“, sagt Buhl. Einzig die Willi-Fährmann-Schule, die zwei Standorte im Stadtbezirk hat, durfte pro Standort zwei Kinder ins Parlament schicken.
In diesem werden nun für die nächsten zwei Jahre 13 Jungs und zwölf Mädchen aus den Klassen zwei und drei der Grundschulen sowie Fünftklässler aus den weiterführenden Schulen sitzen. Nicht nur das Parlament selber ist somit fast paritätisch nach Geschlechtern besetzt, das sei auch schon bei den Kandidaten der Schulen ähnlich gewesen, sagt Buhl.
Die unterrichtsfreie Zeit in den Herbstferien haben die neuen Parlamentarier schon zum gegenseitigen Kennenlernen genutzt und unter anderem einen Podcast gemacht. „Es freuen sich schon alle darauf, dass es bald losgeht“, sagt Buhl. Es gebe schon Ideen und Vorschläge, was in das Gremium eingebracht werde. Ab dem heutigen Mittwoch gibt es zudem zweimal in der Woche offene Bürozeiten. Mittwochs immer von 16 bis 18 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr im Büro des Kinderparlamentes, das sich in der ehemaligen und für diesen Zweck umgebauten Hausmeisterwohnung in der Freizeitstätte Garath befindet (Eingang über den Parkplatz). Jeder, der sich für die Arbeit der Kinder interessiert, ist zu diesen Zeiten willkommen, egal ob Jung oder Alt.
Im März 2019 hatte Düsseldorfs erstes und bislang einziges Kinderparlament seine Arbeit aufgenommen. Eine Idee daraus war das gemeinsame Müllsammeln im Stadtteil. Dann kam Corona und stoppte alle Aktivitäten der jungen Parlamentarier. Um so schöner, sagt Kamila Buhl, sei es, dass es jetzt wieder losgehe. Mit neuen Kindern und frischen Idee.