Garath Politiker setzen sich für Friedwald ein
Garath · Im Stadtbezirk 10 gibt es keinen Friedhof. Garather und Hellerhofer werden meistens in Itter oder Hassels beerdigt. Für Angehörige ist der Weg weit. Nun machen die Bezirksvertreter einen neuen Vorstoß für eine eigene Begräbnisstätte.
Seit es die jungen Stadtteile Garath und Hellerhof gibt, wünschen sich die Bürger eine nahe Begräbnisstätte. „Jahrelang gab es im Bezirkshaushalt dafür einen Erinnerungsposten, beziffert mit dem symbolischen Betrag von einer D-Mark, die zu einem Euro umgewandelt wurde“, erinnert sich Bezirksbürgermeister Uwe Sievers (SPD). Doch ein geeigneter Platz fand sich nicht. Alle Bemühungen scheiterten. Schließlich verschwand auch der Erinnerungsposten.
Nun haben die Stadtteilpolitiker von SPD, Grüne und FDP in der Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstag einen neuen Anlauf gemacht, das Thema wieder nach vorne zu bringen. Sie bitten die Verwaltung zu prüfen, ob in Garath oder Hellerhof ein so genannter Friedwald angelegt werden kann. Bei dieser alternativen Bestattungsform werden auf einem Waldgrundstück Urnen mit der Asche der Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes begraben. Die Urnen sind biologisch abbaubar und verfallen, ein Namensschild am Baum weist auf die Grabstätte hin.
Sievers erklärte in der Sitzung, dass in der Vergangenheit der Forstverwalter des Schlosshofs Garath, Dankwart von Dörnberg, Bereitschaft signalisiert hatte, ein Grundstück für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Daran hatten zuletzt die Hildener Interesse angemeldet, die ebenfalls einen Friedwald dort anlegen wollten, nun aber einen Begräbniswald auf ihrem Nordfriedhof bevorzugen. Die Stadt Hilden hatte sich gegen den Friedwald entschieden, weil sie keine Konkurrenz für die Friedhöfe schaffen wollte. Als problematisch wurde außerdem angesehen, dass im Fall einer Insolvenz der Firma, die Stadt den privaten Waldfriedhof auf eigene Kosten übernehmen müsste. In Meerbusch und in Leichlingen dagegen wird eine solche Begräbnisstätte im Wald bereits geplant.
Bislang fahren die Garather und Hellerhofer in der Regel zu den Friedhöfen in Itter oder Hassels, um das Andenken an verstorbene Angehörigen und Freunden zu pflegen. „Für Senioren, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist das schon eine ordentliche Strecke, zumal die beiden Friedhöfe nicht sehr gut angebunden sind“, gibt Frederik Hartmann von den Grünen zu bedenken. Dass das Thema vielen Bürgern auf den Nägeln brennt, kann auch Uwe Sandt, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, bestätigen: „Im neuen Quartiersmanagement fragen häufiger Besucher, warum sie so weit zum Friedhof fahren müssen.“ Und auch der Bürgerverein Hellerhof hatte erst kürzlich bei einer Umfrage ermittelt, dass der Bedarf groß ist.