Düsseldorf-Garath SOS Kinderdorf feiert zehnjähriges Bestehen

Garath · Der Verein lud zum Sommerfest mit vielen Aktionen ein. Auch ein Modell des neuen Zentrum wurde präsentiert.

 Beim Sommerfest hatten Garather Kinder Spaß, auf einer kleinen Bühne Musik zu machen und zu tanzen. 

Beim Sommerfest hatten Garather Kinder Spaß, auf einer kleinen Bühne Musik zu machen und zu tanzen. 

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der kleine Junge protestiert lautstark, auf gar keinen Fall will der etwa Zweijährige jetzt in seinen Buggy einsteigen. Trotzig steckt er sich seinen Schnuller in den Mund und rennt zu den Bobbycars, setzt sich auf ein gelbes und rast geschickt durch den aufgebauten Slalomparcour, jauchzt vor Vergnügen und fährt dann extra gegen die großen Gummihindernisse. Seine Mutter hat längst begriffen: nach Hause geht es noch lange nicht, hier tobt heute das Leben, die Sonne scheint, die Stimmung ist ausgelassen, unzählige Stadtteilbewohner und vor allem die vielen Kinder genießen das riesige Angebot an Mitmachaktionen.

An der grünen Riesen-Roll-Rutsche warten die Kleinen geduldig, bis sie an der Reihe sind und auch an dem Kinderschminkstand ist Geduld gefragt. „Boah cool“, staunt ein Junge, dem die Mitarbeiterin vom SOS Kinderdorf gerade eine grüne Schlange auf den Unterarm gezaubert hat, ein anderes Kind stupst seine Mama an. „So was will ich auch, aber als Gorilla.“ Auf der kleinen Bühne hat Schauspieler Tom Beck ein kleines Konzert gegeben, jetzt ist noch Zeit für die Fans, es werden Autogramme geschrieben, Fotos gemacht. 

Vor rund zehn Jahren hat der SOS-Kinderdorf Verein seine Arbeit in Garath aufgenommen, stellt seitdem eine Vielzahl an Angeboten für jedes Alter und Lebenssituation: ambulante Familienhilfe, Schulsozialarbeit, frühe Hilfen, Kitas, Jugendtreff und das Mehrgenerationenhaus Hell-Ga mit Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung, Seniorenclub, Sozialberatung.

Seit 2018 wird an einem hochmodernen SOS-Kinderdorfzentrum gebaut, das zentral seine Angebote bündelt. „Wir freuen uns sehr darauf“, erklärt die Koordinatorin des Mehrgenartionenhaus hell-ga, Daniela Weinsberg. Am Miniaturmodell des neuen Zentrums und anhand von Fotos erklärte sie interessierten Besuchern, was wann künftig wo zu finden sein wird. „Oh ja, das sieht schick aus“, schwärmt ein älterer Herr, der sich am Stand gegenüber mit Canapees eingedeckt hat – kleine, verzierte Cocktailhäppchen mit Lachs, Roastbeef, Camembert, „das wird unseren Stadtteil optisch sehr aufwerten.“

Man kennt sich in Garath, überall stehen Trüppchen von Erwachsenen zusammen, es wird gelacht, das bunte Treiben beobachtet. Beim Mitmachzirkus haben die Kleinsten besonders viel Spaß daran, kreischend unter das Vier-Farben-Schwungtuch zu springen, während es in die Höhe schnellt. Wenige Meter weiter binden Frauen mit viel Freude bunte Blumensträuße, andere genießen einen Frozen Joghurt, auf der Bühne begeistert eine dunkelhäutige Gospeltruppe mit „Oh happy day“ die Zuhörer, es wird getanzt und mitgesungen. „Was für eine tolle Stimme“, murmelt eine ältere Dame, die auf ihrem Rollator einen Moment Platz nimmt, „und dann diese gute Laune, das ist einfach wunderbar.“

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