Freizeitstätte in Düsseldorf-Garath So schön ist das Kulturhaus Süd

Düsseldorf · Die frühere Freizeitstätte Düsseldorf-Garath hat nicht nur einen neuen Namen bekommen. Sechs Millionen Euro wurden in eine Modernisierung investiert, der Großteil ging in die Erneuerung der Gebäudetechnik. Morgen startet das Kino Süd.

Einrichtungsleiterin Maren Siegel freut sich, dass das Kulturhaus Süd so schön geworden ist, auch wenn noch ein paar Kleinigkeiten zu tun sind.

Einrichtungsleiterin Maren Siegel freut sich, dass das Kulturhaus Süd so schön geworden ist, auch wenn noch ein paar Kleinigkeiten zu tun sind.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die sprichwörtliche Feuertaufe hat das Kulturhaus Süd, wie die Freizeitstätte Garath nun heißt, mit Bravour bestanden. An gleich zwei Abenden wurde am vorvergangenen Wochenende die Wiedereröffnung von Düsseldorfs größtem Bürgerhaus mit Galas gefeiert. Sowohl die Künstler als auch die Gäste waren zufrieden. Denn obgleich das Haus für rund sechs Millionen Euro umgebaut wurde, ist es auch immer noch irgendwie das alte Haus aus den 1970er Jahren geblieben. Denn ein Großteil des Geldes verschlang der Einbau neuester Gebäudetechnik. Ein großer Kellerraum ist voll Elektronik für eine moderne Lüftungsanlage.

Aber wie es immer so ist, wenn irgendwo mehr gemacht werden muss, als nur ein paar Nägel in die Wand zu schlagen: Es hakt an der einen oder anderen Stelle. Zuerst war die Lüftungsanlage so laut, dass man sie nicht in den Betrieb nehmen konnte, um die Künstler verstehen zu können. Dann war der große Saal so kühl, dass die Mitglieder der Bezirksvertretung 10 bei ihrer Rückkehr für die Sitzungen des Stadtteilparlamentes dick eingemummelt der Kälte trotzen mussten.

 Die Kegelbahn ist hinter einer Glasscheibe verschwunden.

Die Kegelbahn ist hinter einer Glasscheibe verschwunden.

Foto: Andrea Röhrig

Weil ein Schlüssel im Schloss stecken blieb, konnte die Heizungsanlage an jenem Abend nicht höher gedreht werden. Doch das wird sich alles einspielen. Wie auch, dass die Feuerwehr bald keine Brandwache mehr abstellen muss. Die Brandmeldeanlage ist zwar aufgeschaltet, aber noch nicht vom TÜV abgenommen. Das könnte vielleicht heute im Laufe des Tages passieren. Andernfalls kommt jeweils ein Feuerwehrmann morgen am späten Nachmittag (17 Uhr) oder am Abend (20 Uhr) zu dem Vergnügen, sich bei der Premiere des „Kino Süd“ den Film „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ anschauen zu dürfen.

Während des Umbaus, der Mitte 2020 startete, musste der Filmprojektor eingemottet werden. Eigentlich hatte Einrichtungsleiterin Maren Siegel gehofft, dass die Reihe währenddessen in die Jugendfreizeiteinrichtung an der Lüderitzstraße hätte ziehen können. Doch da hätte der Filmprojektor im gleichen Raum gestanden, in dem die Cineasten hätten sitzen müssen. Siegel: „Der Projektor wäre dafür zu laut gewesen.“ Der ist jetzt wieder in den Technikraum verbannt und kann da für sich hin surren.

Platz nehmen dürfen die Kino-Gäste auf neuen Stühlen in Schwarz und Rot, die perfekt zum neuen roten Fußboden passen. Mit einem schwarzen Vorhang lässt sich der große Saal verkleinern, das schafft bei Veranstaltungen mit weniger Zuschauern eine schöne Atmosphäre.

 Auch das Café im Kulturhaus Süd wurde dem neuen Stil angepasst.

Auch das Café im Kulturhaus Süd wurde dem neuen Stil angepasst.

Foto: Andrea Röhrig

Und auch sonst ist noch nicht alles fertig, normal halt bei einer Millionen-Baustelle. Bauarbeiter pflastern aktuell noch den Innenhof. Der soll bei passendem Wetter dann dafür sorgen, dass man eine Open-Air-Veranstaltung spielen kann. Denn die Bühnenwand kann zum Innenhof geöffnet werden. Und dann fehlen nur noch die richtige Möblierung und die roten Sonnenschirme für schöne Abende unter dem Garather Sternenhimmel.

So schön ist das neue Kulturhaus Süd geworden
7 Bilder

So schön ist das neue Kulturhaus Süd in Garath geworden

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Foto: Röhrig

Nicht alle Räume wurden modernisiert. Wahrscheinlich wäre man sonst bei der doppelten Investitionssumme gelandet. Besonderen Charme versprüht der frühere Kegelraum. Die Bahn wurde mit einer Glasscheibe abgetrennt und ist nun nur noch ein optischer Hingucker. In dem Raum kann nun Billard gespielt werden und vielleicht bald Darts.

In der neuen Lounge fehlen noch ein paar gemütliche Sitzmöbel. Bestellt sind sie schon.

In der neuen Lounge fehlen noch ein paar gemütliche Sitzmöbel. Bestellt sind sie schon.

Foto: Andrea Röhrig

Im ersten Stock muss auch noch einmal Hand an die neue Lounge gelegt werden. „Hier fehlen Polstermöbel und bequeme Sessel“, sagt Maren Siegel. Auch dieser Raum kann angemietet werden und steht zukünftig für die Öffentlichkeit zur Nutzung bereit. Mit eigenem Personal, das das Jugendamt aufgestockt hat, soll das umgestaltete Café selbst bewirtschaftet werden. Der frühere Name „Sonnenradcafé“ verschwindet zu Gunsten von „Café im Kulturhaus Süd“.

Die Umbenennung von Freizeitstätte in Kulturhaus Süd war Maren Siegel wichtig, auch wenn der alte Namen im Düsseldorfer Süden und auch bei den Künstlern aus der Kabarett- und Comedy-Szene ein Begriff war. Hier spielte schon jeder und jede, die Rang und Namen hat. Es geht Siegel nun auch darum, neben der Bindung des Stammpublikums auch neue Besucher zu generieren: „Und da fand ich Freizeitstätte nicht so passend. Damit würde ich eher so etwas wie einen Jugendclub oder eine Freizeiteinrichtung assoziieren.“

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