Düsseldorf-Garath Ideen für einen schöneren Platz neben der Trinkhalle

An der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße konnten Bürger Kritik und Anregungen liefern. Sie wünschen sich einen schönen Treffpunkt.

 Winfried Lucassen würde gerne den Kiosk versetzen lassen. Die alkoholisierten Menschen dort seien kein gutes Vorbild für die Schüler.

Winfried Lucassen würde gerne den Kiosk versetzen lassen. Die alkoholisierten Menschen dort seien kein gutes Vorbild für die Schüler.

Foto: Sonja Schmitz

Die Arbeit zur Verschönerung des Stadtteils geht weiter: Zu einer Ideenwerkstatt waren gestern die Garather auf den Platz vor dem Spielplatz an der Friedrich-Goerdeler-Straße eingeladen. Anwohner, Lehrer und Schüler von der gegenüberliegenden Alfred-Herrhausen-Schule  lassen sich nicht lang bitten und kommen in den weißen Pavillon, den die Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Quartiersmanagement aufgestellt hatten, um Kritik und Anregungen zu geben.

Zwar nutzen viele Bürger den Kiosk auf den Vorplatz. Ihnen missfällt aber, dass dadurch ein Treffpunkt für die Trinkerszene entstanden ist.  Zwei ältere Damen regen an, dass nahe des Kiosks eine öffentliche Toilette eingerichtet werden sollte, damit nicht die Büsche für die Hinterlassenschaften genutzt werden, wie es häufig der Fall sei. Aus diesem Grund sollten am besten gleich die Büsche am Kiosk entfernt werden, so ein weiterer Vorschlag.

An einem Modell können die Bürger die verschiedenen Elemente nach ihren Wünschen verschieben. Winfried Lucassen, Sonderpädagoge an der Förderschule, setzt den Kiosk kurzerhand um, eine Ecke weiter an die Kreuzung zur Carl-von-Ossietzky-Straße. „Die Alkoholisierten sind ein schlechtes Vorbild“, sagt er. Das Büdchen sollte seiner Meinung nach nicht im direkten Blickfeld seiner Schüler stehen. Außerdem wäre es schön, wenn es umgestaltet würde. Beispielsweise zu einem Sommer-Café. Am Aussehen des Kiosks stoßen sich auch Yvonne und Sabina. Die beiden 13-Jährigen treffen sich gerne auf dem Platz. Sie wünschen sich, dass das mit Graffiti verunstaltete Büdchen schöner wird. „Entweder weiß oder dunkelblau“, wünscht Yvonne sich das kleine Gebäude. Anwohnerin Nicole Mattikau, die mit ihrem Mann Sascha vorbeigekommen ist, berichtet, dass der Vorplatz häufig als Parkplatz missbraucht wird. „Das finde ich ärgerlich. Vielleicht würden ein paar Poller dagegen helfen. Ein Gehweg ist ja kein Parkplatz“, sagt die 39-Jährige. Außerdem biete der Platz oft durch Müll und Scherben einen verwahrlosten Eindruck. Wichtig findet sie, dass der Baumbestand erhalten bleibt.

Vom Kommissariat Vorbeugung inspiziert Reinhard Busch den Standort zusammen mit Katrin Kempf vom Gartenamt. Der Kriminalhauptkommissar berät bei Planungen, wie Angsträume vermieden werden können. Zum Beispiel sollte man darauf achten, durch die Art der Bepflanzung keine Rückzugsräume zu schaffen. „Deshalb empfiehlt es sich, nur Bäume mit einer Stammhöhe ab 1,80 Meter zu wählen und Büsche, die nicht höher als 30 bis 49 Zentimeter sind“, sagt er. Das Problem bei Angsträumen sei weniger die tatsächliche Kriminalität, sondern die gefühlte. Für ein größeres Sicherheitsgefühl sorge auch eine bessere Beleuchtung. Die beiden Straßenlaternen hinter dem Vorplatz entlang des Spielplatzes  seien zu wenig, sagt Busch. Problematisch findet er, dass die Stadt für Grünflächen und Spielplätze keine extra Beleuchtung vorsieht. Bei der Wahl der Bänke rät er dazu, solche mit Mittellehnen zu wählen. Dies verhindere, dass sich Menschen darauf legten und ältere Personen erleichterten sie das Aufstehen.

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