Stadtteilerneuerungsprojekt Garath 2.0 Abschied von der Quartiersmanagerin

Düsseldorf · Silke de Roode hatte in ihrem Garather Büro am Dienstag ihren letzten Arbeitstag. Das Projekt läuft erstmal bis Jahresende weiter. Im nächsten Jahr soll die Fortführung durch die Stadt neu ausgeschrieben werden.

 Silke de Roode war von Oktober 2018 bis jetzt Quartiersmanagerin in Garath. Dabei stieß sie viele Projekte an.

Silke de Roode war von Oktober 2018 bis jetzt Quartiersmanagerin in Garath. Dabei stieß sie viele Projekte an.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Abschied von der Garather Quartiersmanagerin Silke de Roodes lief ohne großes Tamtam. Am Dienstag hatten sie ihren letzten Arbeitstag im Stadtteilbüro an der Fritz-Erler-Straße. Seit Herbst 2018 wirkte sie im Stadtteil – finanziert über das Stadtteilerneuerungsprogramm Garath 2.0. Eigentlich sollte das Quartiersmanagement-Projekt schon Ende 2021 auslaufen, doch wegen Corona kam alles anders. „Wegen der Pandemie konnten wir einiges von dem nicht umsetzen, was wir geplant haben. Weil deswegen noch ein zeitliches Budget auf dem Konto übrig geblieben war, wurde das Projekt zunächst bis Ende März verlängert“, sagt Silke de Roode.

Doch weil auch dann der Fördertopf noch nicht ganz ausgeschöpft ist, deckt de Roodes Kollegin Isabel Maniura schon mal bis Ende Juni die Freitagssprechstunde (9 bis 13 Uhr) ab. Derzeit überlegt das Stadtplanungsamt, mit eigenem Personal auch die Dienstagssprechstunde (14 bis 18 Uhr) weiter durchzuführen. Das bestätigt die Stadt: „Der Vertrag mit dem Büro Stadt- und Regionalplanung Jansen aus Köln, für das Silke de Roode als freie Mitarbeiterin arbeitet, läuft bis Ende Juni, darüber hinaus wird eine Verlängerung bis zum Jahresende angestrebt.“ Silke de Roode übernehme andere Projekte und könne deswegen nicht mehr für Garath 2.0 tätig sein, heißt es in der Antwort der Verwaltung auf Anfrage. Sie hat bereits Ende 2021 andere Projekte übernommen, darunter in Leverkusen und Ratingen. Isabel Maniura wird dem Projekt Garath 2.0 laut Stadt vorerst erhalten bleiben.

Und so soll es dann mit dem Projekt weitergehen: Im nächsten Jahr wird der Auftrag für das Quartiersmanagement neu ausgeschrieben, dies sei aus vergabrechtlichen Gründen notwendig, heißt es von der Stadt. Während der Übergangsphase werde das Quartiersmanagement vor Ort vom Stadtplanungsamt unterstützt, so dass weiterhin zweimal wöchentlich Sprechstunden angeboten werden könnten.

Froh ist Silke de Roode darüber, dass sie eines ihrer Herzensprojekte auf der Schlussgeraden umsetzen konnte: die künstlerische Gestaltung von Verteilerkästen im Stadtteil. Die hässlichen grauen Teile waren ihr bereits bei Dienstantritt 2018 aufgefallen: „Da habe ich mir schon vorgenommen, dass die verschönert gehören.“ Aber die Umsetzung stellte sich als kompliziert heraus. Jetzt wurden die Kästen von Studierenden der Hochschule Düsseldorf neu gestaltet. Silke de Roode hatte nach einem Vortrag an der Hochschule den Professor einfach angesprochen – und der wiederum hatte die Idee, dass sich Studierende des Studiengangs Kommunikationsdesign der Hochschule für das Projekt engagieren könnten. Gemeinsam wurde dabei in Kooperation mit der Stadt der Gestaltungsratgeber für Garath entwickelt.

Ein Ziel von Garath 2.0 ist es, die Außendarstellung des Stadtteils zu verbessern. Das sei in den vergangenen Jahren schon ein Stück weit passiert, sagt de Roode: „Ich werde von Bekannten auf positive Projekte angesprochen, die in Garath stattfinden.“ Dazu trägt auch der Gestaltungsbeirat bei aus Bürgern, Politikern und Vertretern der Verwaltung, der Fördergeld für Projekte gibt, deren Ideen aus der Bürgerschaft kommen.

Zwischen Ende 2018, als der Beirat seine Arbeit aufnahm, und seinem Auslaufen Ende März wurden insgesamt 102 Anträge gestellt, wovon 90 mit Zuschüssen versehen wurden. Ein großer Erfolg, sagt de Roode: „Es war schön zu sehen, dass die Mitglieder sehr bewusst mit dem Geld aus dem Fördertopf umgegangen sind und auch manches Mal intensiv über beantragte Projekte diskutiert haben.“

Auch die Umbenennung der vier Garather Viertel, die bislang nur durch ihre Himmelsrichtungen unterschieden wurden, bucht sie als Erfolg der Arbeit des Quartiersmanagement ein. „Dafür haben wir die Bevölkerung intensiv ins Boot geholt“, sagt Silke de Roode. Ihrer Meinung nach haben sich die vier neuen Namen – Burgviertel, Schlossviertel, Kämpenviertel und Waldviertel – schon ganz gut im Sprachgebrauch der Garather festgesetzt, auch wenn es, wie sie sagt, immer noch Menschen gebe, die noch nie von der Umbenennung gehört hätten.

Drei Projekte gibt es in den kommenden Wochen noch anzugehen, mit deren Umetzung de Roode betraut war: die künstlerische Gestaltung von zwei Garagentoren an der Rostocker Straße, eine neue Fassadengestaltung am Eingang des Café Mittendrin und eine neue Optik für eine hässliche Betonmauer vor St. Theresia.

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