Kabarett-Abend mit Konrad Beikircher findet in der Kobi-Aula statt Die Freizeitstätte Garath wird verspätet fertig

Düsseldorf · Die Kabarett-Abend Ende Oktober mit Konrad Beikircher sollte die Generalprobe für die Wiedereröffnungs-Gala sein. Der ist nun in der Kobi-Aula.

 Der umgestaltete Haupteingang zu Düsseldorfs größtem Bürgerhaus ist immer noch abgesperrt. Noch immer gibt es eine längere Liste mit Arbeitsaufträgen abzuarbeiten.

Der umgestaltete Haupteingang zu Düsseldorfs größtem Bürgerhaus ist immer noch abgesperrt. Noch immer gibt es eine längere Liste mit Arbeitsaufträgen abzuarbeiten.

Foto: Andrea Röhrig

Der Kabarett-Abend mit Konrad Beikircher am 28. Oktober sollte eigentlich die Generalprobe für die feierlichen Galas zur Wiedereröffnung der Freizeitstätte Garath am 18. und 19. November nach dem Umbau werden. Der große Saal, in dem schon viele Künstler - von Dieter Nuhr bis Thomas Freitag aufgetreten sind - ist das Herzstück von Düsseldorfs größtem Bürgerhaus. Seit Jahrzehnten gibt sich dort die Crème de la Crème der Kabarett- und Comedy-Szene die Klinke in die Hand.

Aber wie in den vergangenen zwei Jahren während des Umbaus samt energetischer Sanierung wird auch Konrad Beikircher mit der Aula des Gymnasiums an der Koblenzer Straße vorliebnehmen müssen. Als Ausweichstätte hatte dieser Veranstaltungsort recht gut funktioniert - in der Corona-Pandemie sogar ganz gut, weil dort die Stühle für die Besucher gut auf Lücke gestellt werden konnten. Eigentlich sollten mit Start der neuen Kultursaison nach den Sommerferien alle Arbeiten fertig sein. Spätestens, denn die ersten Planungen hatten vorgesehen, dass alles schon viel früher hätte fertig sein sollen: erst war Ende 2021 avisiert, dann hieß es dieses Frühjahr, nun wird es Herbst.

Denn die Freizeitstätte ist nach wie vor Großbaustelle; der umgebaute Eingang zum Nikolaus-Groß-Platz ist weiter abgesperrt. Immer noch müssen die Besucher den Hintereingang nutzen. Doch werden die Arbeiten zum Termin der Wiedereröffnung am 18. und 19. November fertig? Vorsorglich wurde schonmal das Kindertheater am 15. November wieder in die Gesamtschule Stettiner Straße verlegt. Doch bei den beiden Gala-Abenden ist sich die Stadt derzeit sicher, dass „sie im Saal stattfinden werden“.

Auf Anfrage teilt die Stadtverwaltung auch die Gründe für die Verzögerung mit, die es „aufgrund von Lieferengpässen und Kostensteigerungen sowie einer überlasteten Baubranche“ gebe. Der Beikircher-Abend sei alleine schon deshalb in die Schulaula verlegt worden, weil auch noch die Bauabnahme der Freizeitstätte fehle.

Zwar ist die Liste der fertiggestellten Arbeiten länger als die Liste der noch zu erledigenden; doch gibt es noch jede Menge zu tun: die Fertigstellung des Bodenbelags mit Tribüne im Innenhof und der Elektroarbeiten mit Tüv-Abnahme, die Sachverständigenabnahme der Veranstaltungstechnik, das Schleifen des Parkettbodens im Saal, die Auflösung der Außenlager, die Grundreinigung und Möblierung der Räume sowie die Ausschank- und weitere Genehmigungen zur Inbetriebnahme des Cafés sowie etwaige Inventarbeschaffung. Und am Ende steht dann ja auch noch eine erfolgreiche Bauabnahme, wozu auch die Brandschutzüberprüfung gehört.

Baulich fertiggestellt ist unter anderem bereits die Schadstoffsanierung, der Neubau von Lüftungsanlagen für den Saal und den Keller, der Einbau neuer Elektro-Verkabelung und LED-Beleuchtung, die Sanierung der Trinkwasserleitungen und der Heizungszentrale, die energetische Dachsanierung mit Erstellung eines Gründachs, die Dämmung und Abdichtung des unterkellerten Innenhofs, die Brandschutzertüchtigung, Installation einer Brandmeldeanlage und Sicherheitsbeleuchtungsanlage, Erstellung eines Anbaus mit Innenhofüberdachung, Neugestaltung der Südfassade und Einbau von Vordächern an Eingängen, der Umbau des Innenraumes mit Grundrissanpassungen, es gab neue Brandschutztüren und einen neuen Bodenbelag.

Und auch das frühere Sonnenradcafé wurde mit einer Lounge und einem Tresen neu gestaltet. Bis zum Umbau hatte das die Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) betrieben, nun soll das mit eigenem Personal der Freizeitstätte erfolgen, die bei der Stadtverwaltung dem Jugendamt zugeordnet ist. Einen Eröffnungstermin für das Café gibt es auch noch nicht. Auf Anfrage teilt die Stadt mit, dass es für die Gala-Abende im November voraussichtlich extern bewirtschaftet werden soll. Mit dem Umbau der weit über den Stadtbezirk 10 hinaus beliebten Einrichtung ist auch das Personal aufgestockt worden. Künftig werden neun Mitarbeiter (bislang fünf) sowie ein Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes für das Angebot verantwortlich sein. Und die Einrichtung soll auch einen neuen Namen bekommen, weil der alte die Vielfältigkeit des Angebotes nicht abdeckt.

Die Gesamtkosten für das Umbau- und Sanierungsprojekt, das Mitte 2020 startete, belaufen sich nach Angaben der Verwaltung auf rund 5,6 Millionen Euro. Der Umbau wurde von der Europäischen Union, dem Bund, dem Land NRW und der Landeshauptstadt Düsseldorf gefördert. Es ist eines der Großprojekte aus dem Stadtteilerneuerungsprogramm Garath 2.0.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort