Gateball in Garath Seniorensport aus Fernost

Garath · Gateball ist eine Präzisionssportart, bei der ein Ball mittels Schläger in ein Tor gespielt werden muss. Beim Garather Sportverein hat sich eine Seniorengruppe gebildet, die sich mit diesem aus Japan stammenden Hobby fit hält.

 Annemarie Arendt beim Schlag auf eines der Tore. Auch der GSV-Vorsitzende Peter Heinen interessiert sich für die asiatische Sportart.

Annemarie Arendt beim Schlag auf eines der Tore. Auch der GSV-Vorsitzende Peter Heinen interessiert sich für die asiatische Sportart.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie sind inzwischen allesamt im Seniorenalter, die Gateball-Aktiven beim Garather SV. Und alle eint ein klares Ziel: „Wir wollen weiter fit bleiben!“ Bestens geeignet für dieses Vorhaben ist eben Gateball, die vom Japaner Eiji Suzuki erfundene generationsübergreifende Mannschaftssportart, die vor allem in Ostasien und Südamerika äußerst populär und dem hierzulande bekannteren Krocket ähnlich ist. „Weil für Gateball nur ein geringer Kraftaufwand benötigt wird, kann jeder diesen abwechslungsreichen Sport bis ins hohe Alter ausüben“, sagt Übungsleiterin Annemarie Arendt, die Gateball 2007 in den Verein eingeführt hat.

Christina Hofmann ist von Anfang an dabei. Die 80-Jährige hat ihre Freude am Gateball bis heute nicht verloren. Samstags von 15 Uhr bis 17 Uhr trifft sie sich mit der munteren Seniorengruppe auf der Bezirkssportanlage des Garather SV, um – ausgestattet mit Schläger und Ball – auf dem zwanzig mal fünfzehn Meter großen Spielfeld auf Punktejagd zu gehen. Drei kleine Tore gilt es auf dem Parcour maßgenau zu überwinden, welcher bis zu einem mittig platzierten Zielstab führt. Feierlich beendet wird jede Spielrunde mit einem besonderen Ritual, wobei das unterlegene Team – japanisch höflich – die Gewinner mit drei Verbeugungen ehrt und die Worte spricht: „omedeto gozaimasu“, was übersetzt bedeutet: „Gratulation!“

„Ich habe einfach mal reingeschnuppert und sofort Spaß am Gateball gefunden“, berichtet Roswitha Suhl. Dabei steht der Wettkampfeifer nicht unbedingt im Vordergrund. So manches Schwätzchen wird zwischen erfolgreichen und verpatzten Schlägen geführt. „Wir spielen zusammen, wir lachen zusammen“, bringt es der Hellerhofer Horst Geisler auf den Punkt. Mit 69 Jahren ist der ehemalige Kraftfahrer aktuell der Jüngste in der Gruppe beim Garather SV.

„Neuling“ Gardi Klimek, die – wie die meisten Gateballer – beim GSV zusätzlich Nordic Walking und Gymnastik betreibt, hat sich erst vor drei Monaten entschieden, ihre persönliche Sportpalette mit Gateball zu erweitern. „Die Tore zu treffen ist durchaus spannend“, sagt die ehemalige Sportlehrerin an der GGS Gumbertstraße in Eller, für die Bewegung schon von Berufs wegen immer Teil ihres Lebens war. „Früher gehörte Bergsteigen zu meinen Hobbys“, sagt sie. In Südtirol erklomm sie so manchen Dreitausendfünfhunderter.

Konzentration, Präzision und Taktik zählen zu den Kernkompetenzen des Spiels. Das Equipment, welches in Europa nur schwer zu beschaffen ist, wurde den Garathern seinerzeit von der Weltgateballvereinigung (World Gateball Union) zur Verfügung gestellt, deren Präsident Keuchi Imagawi dem Düsseldorfer Verein 2014 sogar einen Besuch abstattete. „Ein enger Kontakt besteht bis heute“, sagt Annemarie Arendt.

„Gateball ist inzwischen fester Bestandteil unseres Vereinsprofils“, sagt der GSV-Vorsitzende Peter Heinen und weist auf die zunehmende Bedeutung von altersgerechten Sportangeboten in den Vereinen hin. Annemarie Arendt, die dem Garather SV seit rund dreißig Jahren die Treue hält und 2004 schon mit der Einführung vom Nordic Walking einen wachen Blick für neue Sportarten bewies, wird vom Vereinsvorsitzenden längst liebevoll „Miss Trendsport“ genannt. Auf der Jahreshauptversammlung jüngst erhielt die 76-Jährige in Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement die Silberne Ehrennadel verliehen.

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