Garath Baustelle in Garath Süd-West geht nicht voran

Garath · Während der Bau des Altenheims rapide Fortschritte macht, stagnieren die Arbeiten vor dem Goldenen Ring. Die Kirche hat keine Vorarbeiten geleistet.

   Die Baustelle der Netzgesellschaft erscheint den Fußgängern wie ein Labyrinth. Kreuz und quer  geht es.

Die Baustelle der Netzgesellschaft erscheint den Fußgängern wie ein Labyrinth. Kreuz und quer  geht es.

Foto: Wanninger

Wie ein Irrgarten erscheint die Baustelle an der Ricarda-Huch-Straße, die die Stadtwerke eingerichtet haben. „Immerhin gibt es inzwischen Hinweisschilder für die Fußgänger“, sagt Monika Bouwmann. Sie führt den Tabakladen im Einkaufszentrum Garath Süd-West und ist so etwas wie eine Informationsbörse. Hier trifft man sich, hier erzählt man sich Neuigkeiten und Klatsch.

„Ich habe Einbußen ohne Ende“, sagt die Geschäftsfrau. Sie musste schon eine Angestellte entlassen, weil die Einnahmen um fünfzig Prozent gesunken sind. „Mindestens“, fügt sie hinzu. Und wie ihr, so geht es auch den anderen Geschäftsleuten und den Marktbeschickern, die heute wieder im Einkaufszentrum stehen.

Seit Wochen verlegt die Netzgesellschaft, eine Tochterfirma der Stadtwerke, Leitungen in Höhe des ehemaligen „Goldenen Ring“. Hier werden Vorbereitungen für den Abriss der Brandruine getroffen und gleichzeitig Vorbereitungen für den geplanten Neubau des Gemeindezentrums von St. Matthäus, das an dieser Stelle entstehen soll. Darüber hinaus erneuert die Netzgesellschaft auch Leitungen der umliegenden Häuser.

Doch irgendwie kommt die Baustelle nicht voran. Die Leitungsarbeiten haben sich verzögert. Grund dafür ist nach Angaben einer Stadtwerke-Sprecherin eine Verzögerung bei der Kirche. Eigentlich sollte der Garten, der zu dem Haus neben der Bauruine gehört, schon Anfang Oktober abgeholzt worden sein. Haus und Garten gehören der Kirche, und sie ist Auftraggeber der Arbeiten. Jetzt sollen dem Vernehmen nach die Arbeiten am morgigen Freitag stattfinden.

Die Stadtwerke gehen davon aus, dass sie Montag wieder mit ihren Arbeiten beginnen können. Es müssen Wasserleitungen verlegt und die Hausanschlüsse erneuert werden. Diese Arbeiten sollen vier bis fünf Wochen dauern. Allerdings haben die Stadtwerke schon die beiden Zuwege freigelegt, so dass die Besucher wieder ins Zentrum kommen können, wenn auch mit Anleitung. Wie es künftig weiter geht, da kann Fred Puck, Vorsitzender der BIG (Bürger- und Interessensgemeinschaft Garath) nur mit den Schultern zucken. „Wir wissen nix. Es gibt immer nur Gerüchte“, sagt er, und wenn man fragt woher man das wisse, käme immer die gleiche Antwort: „Das habe ich so gehört.“ Die Ungewissheit sei unerträglich, erklärt Puck, und er fragt sich, ob die Marktbeschicker das Ganze überhaupt überleben können. „Wir brauchen hier in Garath Süd-West die Nahversorgung“, betont er.

Ganz anders sieht es mit der zweiten Baustelle im Zentrum gleich gegenüber aus, wo das neue Altenheim gebaut wird. Zwei der vier Stockwerke sind schon hoch gebaut. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt Thomas Salem vom Vorstand der Caritas und lobt die Arbeiten des Bauunternehmens Rohde und die „Top-Planung“ des Architekturbüros Schmale. Noch vor Weihnachten, erklärt Salmen, sei das Gebäude winterfest, würden Scheiben eingebaut und könnte mit dem Innenausbau begonnen werden.

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