Garatherin in der Sendung „Klein gegen groß“ Leni schlägt die Profis

Garath · In der ARD-Sendung „Klein gegen groß“ trumpfte die Garatherin Leni Fiechtl auf. Ihr Duell gegen die drei Nachrichtensprecher, darunter Jens Riewa, gewann die Elfjährige deutlich.

 Roland Adrowitzer, Cornelia Boesch und Jens Riewa sowie Moderator Kai Pflaume (v.l.) waren von Leni Fiechtls Wissen beeindruckt.

Roland Adrowitzer, Cornelia Boesch und Jens Riewa sowie Moderator Kai Pflaume (v.l.) waren von Leni Fiechtls Wissen beeindruckt.

Foto: ARD

Für Michelle Hunziker und Comedian Ralf Schmitz stand außer Frage, dass Leni Fiechtl den drei Nachrichtensprechern aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, Jens Riewa, Cornelia Boesch und Roland Adrowitzer, beim Erkennen von Regierungschefs aus aller Welt keine Chance lassen wird. Und so kam es dann auch in der jüngsten ARD-Sendung „Klein gegen groß“. Die elfjährige Garatherin gewann ihr Duell souverän mit 15:3.

Dabei standen der Fünftklässlerin des Gymnasiums Koblenzer Straße gleich alle drei Erwachsenen auf einmal gegenüber. Damit es nicht zu einfach wird, wurde nicht gleich das ganze Foto des gesuchten Regierungschefs eingeblendet, sondern das Gesicht offenbarte sich nur Stück für Stück. Während die drei Promis sogar dreimal ganz passen mussten, buzzerte Leni bei allen fünf Aufgaben schon spätestens nach dem zweiten Bild-Schnipsel und erreichte damit die volle Punktzahl. Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin erkannte sie sogar nur an einem Auge.

Natürlich hatte Leni Fiechtl zu Hause fleißig geübt und die Namen der 199 Regierungschefs gelernt. Da allerdings wegen der Corona-Pandemie nicht klar war, ob die Aufzeichnung der Sendung überhaupt stattfinden kann, gab es auch Phasen, in denen sich die Elfjährige gar nicht mit der vor ihr liegenden Aufgabe beschäftigte. Als aber zehn Tage vor der Sendung feststand, es kann los gehen, klemmte sich Leni wieder dahinter. Auch dann erfuhr sie erst, dass von den Fotos der ausgewählten 40 von 199 Regierungschefs nur kleine Ausschnitte gezeigt werden. „Das haben wir geübt, indem wir die Fotos mit Pappe abgedeckt haben“, berichtet Mutter Sonja.

Weil für die Sendung von „Klein gegen groß“ ein Kind gesucht wurde, das sich politisch engagiert, fiel der Blick der Produktionsfirma auf Düsseldorf. Besser gesagt auf den südlichen Stadtteil Garath. Dort sitzt Leni nämlich seit März 2019 dem Kinderparlament vor. Die Idee dazu hatte ein Jahr zuvor Maren Siegel, die die dortige Freizeitstätte leitet. Es ist das einzige Gremium seiner Art in Düsseldorf. Leni, die damals als Schülersprecherin der Montessori-Grundschule in das Parlament einzog, wurde als Vorsitzende gewählt. Die Produktionsfirma bat Leni deshalb, sich für das Duell gegen die drei Nachrichtensprecher zu bewerben.

Das Video gefiel den Produzenten so gut, dass die Garatherin genommen wurde. Gemeinsam mit ihren Eltern und dem neunjährigen Bruder ging es dann zur Aufzeichnung nach Berlin. Das Wochenende dort hat die Familie sehr genossen, erzählt Leni. Jens Riewa, der übrigens keinen Punkt für sein Team holte, war von Lenis Fähigkeiten total begeistert: „So etwas kann sonst nur ein Computer.“ Er hat die ganze Familie Fiechtl spontan nach Hamburg eingeladen, damit diese einmal hinter die Kulissen der Tagesschau schauen kann.

Doch trotz ihres Erfolges und tollen Auftritts peilt Leni keine Karriere im Fernsehen an. „Das wäre mir viel zu viel Stress. Ich möchte lieber Grundschullehrerin werden“, erzählt sie. Die Fächerkombination weiß sie jetzt noch nicht. Für ihre Mutter steht fest, dass es Leni nicht wichtig gewesen sei, vor Millionen von Zuschauern im Fernsehen aufzutreten, sondern die Aufgabe zu schaffen.

Nur noch bis Ende des Schuljahres sitzt sie im Kinderparlament. Dann ist sie zu alt dafür. Ihr Eindruck ist, dass dessen Mitglieder in den vergangenen Jahren viel bewegt hätten. Unter anderem haben sie aktiv an der Neugestaltung der Garather Spielplätze mitgearbeitet und eine Müllsammelaktion initiiert. Nach den Sommerferien konnten sich die Kinder unter den bekannten Corona-Auflagen immerhin schon einmal treffen. „Allerdings können wir uns derzeit leider nicht in den Arbeitsgruppen zusammensetzen“, erzählt Leni. Gelernt hat sie in ihrer Tätigkeit als Vorsitzende des Kinderparlamentes, dass Kinder Rechte haben. Ihre Mutter fügt hinzu, dass diese zudem auch andere Bedürfnisse als Erwachsene hätten: „Das ist toll, dass das wahrgenommen wird.“ Nächstes Jahr will sich Leni überlegen, ob sie nach den Sommerferien dann im Jugendparlament weitermachen will.

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