Garath 24 Notinseln ab sofort in Garath und Hellerhof

Garath · Kinder in Not können sich sofort an eine der Anlaufstelen wenden und um Hilfe bitten. Die Grundschulen wollen auch informieren.

 Uwe Sandt (l.), Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 10, im Gespräch der Passantin Elisabeth Pesch, Jürgen Meier (BIG), Sven Schulte (IHK)

Uwe Sandt (l.), Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 10, im Gespräch der Passantin Elisabeth Pesch, Jürgen Meier (BIG), Sven Schulte (IHK)

Foto: ANne Orthen

Schon auf dem Weg zur Schule kann einem Kind einiges passieren, womit es schnell überfordert ist - ob Fahrradunfall oder ein verlorengegangenes Handy. "Wichtig ist, dass die Kinder wissen, wo sie sich Hilfe holen können", sagt Bezirksverwaltungschef Uwe Sandt, zuständig für Garath und Hellerhof - beispielsweise bei einer Notinsel. Kinder, die in Garath in eine Notlage geraten, erhalten nun auch außerhalb des familiären Umfelds tatkräftige Hilfe. Insgesamt 24 Anlaufstellen, Geschäfte und Institutionen in Garath und Hellerhof, haben sich dem Projekt "Notinsel" angeschlossen und signalisieren mit einem Aufkleber jedem Kind, dass es sich hier sicher fühlen und Hilfe erfahren kann.

"Ich hoffe natürlich für jedes Kind, dass eine ernste Notsituation nie eintritt, aber es ist gut für Kinder, wenn sie wissen, was sie tun können, wenn mal Hilfe benötigt wird", sagt Bezirksbürgermeister Uwe Sievers. Basierend auf einem Beschluss der zuständigen Bezirksvertretung 10 vom Februar dieses Jahres unterstützt die Stadteilpolitik das bürgerschaftliche Engagement mit knapp 1500 Euro für die angefallenen Materialkosten in Form von Aufklebern, Info-Flugblättern und Handlungsanweisungen.

Insbesondere dem der Bezirksverwaltungs-Chef Uwe Sandt sowie der Bürger- und Interessensgemeinschaft Garath (BIG) und dem Bürgerverein Hellerhof ist es zu verdanken, dass insgesamt 24 Geschäfte und Institutionen an dem Notinsel-Projekt mitmachen, sich Kinder an zwölf Anlaufstellen wenden, neun weitere sind auf die Nebenzentren sowie drei in Hellerhof verteilt. Mit dem begonnenen Schuljahr wird das Kinderhilfe-Projekt an allen Grundschulen sowie in den Klassen der Primarstufe der Alfred-Herrhausen-Schule vorgestellt und pädagogisch begleitet.

Federführend für die Initiative ist in Düsseldorf die Industrie und Handelskammer. Die IHK ist zugleich Projektpartner der bundesweit tätigen Stiftung "Hänsel und Gretel", die sich insbesondere für Kinder in Notlagen engagiert. Garath ist neben Holthausen, Wersten und Gerresheim der vierte Düsseldorfer Stadtteil, der am Notinsel-Projekt teilnimmt.

"Es läuft bislang überall sehr gut, wir sind sehr zufrieden, wie die einzelnen Stadtteile sich engagieren, insbesondere Wersten, wo die dortige Werbegemeinschaft es mit einer Wersten-Rallye vorbildlich schafft, dass Kinder die Notinseln kennenlernen und aktiv erleben", sagt Sven Schulte, IHK-Referent und zuständig für das "Notinsel"-Projekt.

Die spezifische Notlage der Kinder muss zwangsläufig keine unmittelbare Gewaltandrohung sein. Es kann vielmehr auch sein, dass der Hausschlüssel verloren wurde oder die Eltern müssen dringend angerufen werden, aber der Handy-Akku ist leer. "Wir erleben es schon mal, dass Kinder während des Einkaufs verloren gehen, und dann ist es einfach gut, wenn sie dann wissen, dass es in nächster Nähe Hilfe gibt", sagt Polizistin Christine Palapanides, die für Garath Süd-Ost und Hellerhof zuständig ist.

Mit den 24 Anlaufstellen ist das Projekt in Garath und Hellerhof aber noch nicht zu Ende. Interessenten, die ebenfalls helfen wollen und Notinsel werden möchten, können die an die Uwe Sandt, Bezirksverwaltungsstelle 10, Telefon 8997541, wenden.

(RP)
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