Unterbilk Fünf Jahre Stadtteilzentrum Bilk

Unterbilk · Ab morgen feiert das Bürgerzentrum eine Woche lang Geburtstag . Bei den Düsseldorf Arcaden gibt es am Mittwoch eine Party. Das neue Zentrum ist gut angenommen worden, doch bis zur Errichtung 2008 gab es viele Diskussionen.

 Das Stadtteilzentrum Bilk und die Düsseldorf Arcaden werden fünf Jahre alt. Das Bürgerzentrum feiert ab morgen eine Woche lang mit vielen Veranstaltungen. In den Arcaden gibt es ab Mittwoch mehrere Aktionen.

Das Stadtteilzentrum Bilk und die Düsseldorf Arcaden werden fünf Jahre alt. Das Bürgerzentrum feiert ab morgen eine Woche lang mit vielen Veranstaltungen. In den Arcaden gibt es ab Mittwoch mehrere Aktionen.

Foto: Andreas Endermann

Es war ganz knapp: Nur mit einer Stimme Mehrheit stimmte der Rat im Juni 2006 dem Bau der Düsseldorf, vormals Bilker Arcaden und des angeschlossenen Stadtteilzentrums Bilk zu. Es soll die Stimme eines SPD-Mitglieds aus Bilk gewesen sein, die damals den Ausschlag gegeben hat. Denn kurioserweise war der SPD-Ortsverein Bilk im Gegensatz zur Stadtpartei immer für das neue Einkaufs- und Bürgerzentrum gewesen.

Ab morgen wird an Bach- und Friedrichstraße das fünfjährige Bestehen gefeiert: Zuerst beginnt das Stadtteilzentrum mit einer Veranstaltungsreihe bis zum 3. Oktober. Am 2. Oktober gibt es auch in den Arcaden eine Geburtstagsparty.

Während die Stadtpolitik lange uneins in Sachen Arcaden war, kam im Stadtteil schon früh der Wunsch nach einem Zentrum für den Bereich Bilk auf. In der evangelischen Friedenskirche wurde auf Anregung von Pfarrer Ulrich Lilie 2003 ein Bürgermarkt organisiert. Ein Bürgerhaus, mehr Grün, Kaufen und Wohnen standen damals ganz oben auf der Wunschliste der Teilnehmer. Wunschort für all diese Einrichtungen waren die Kasematten neben der Bahntrasse, dem heutigen Arcaden-Standort. Dieses Gebiet im Herzen des Stadtteils müsste doch städtebaulich besser zu nutzen sein denn als Brache, so der einhellige Tenor der Teilnehmer.

Von einem Schwimmbad und auch einer Stadtbücherei im neuen Zentrum war in den anfänglichen Überlegungen noch nicht die Rede. Der damalige Oberbürgermeister Joachim Erwin, der stets ein vehementer Verfechter der Arcaden und des Stadtteilzentrums gewesen war, brachte ein neues Schwimmbad für das Viertel ins Spiel. Damit griff er kurioserweise eine alte Forderung der DKP aus den 70er-Jahren wieder auf. "Das Schwimmbad war quasi ein Zückerchen, weil Erwin merkte, dass es politisch knapp werden würde", berichtet Bezirksverwaltungsstellenleiter Egbert Casten.

Woran sich die Gegner des neuen Einkaufszentrums störten, war die Größe der Shopping-Mall. IHK, Einzelhandelsverband sowie SPD, FDP und Grüne befürchteten negative Auswirkungen für den Einzelhandel in der City wie auch im näheren Umfeld. Von 24 000 wurde die Mall schließlich auf 20 000 Quadratmeter Einkaufsfläche reduziert.

Egbert Casten und seine Mitarbeiter waren jedenfalls froh über Erwins Haltung, denn der wollte auch die Bezirksverwaltungsstelle sowie die Bezirksvertretung mehr ins Zentrum des Stadtbezirks 3 rücken. Beide Stellen hatten zuvor in der abgelegenen Brinckmannstraße im Gebäude des Technischen Rathauses residiert. "Im fußläufig erreichbaren Umkreis der Arcaden wohnen dagegen nicht weniger als 70 000 Menschen", betont Casten. Gebaut hat das neue Stadtteil- wie auch das neue Einkaufszentrum der Investor mfi. Nach Fertigstellung hat die Stadt das Bürgerzentrum für 9,5 Millionen Euro von der mfi gekauft. Was die Bewohner von Bilk und Umgebung dabei besonders freute, war die Einrichtung auch eines Bürgerbüros, unter anderem für Meldeangelegenheiten. Den Weg in die Stadt konnte man sich nun sparen. Und eine Stadtbücherei gab es mit der Eröffnung des neuen Zentrums vor fünf Jahren auch wieder in Bilk. Die alte Stadtbücherei an der Bilker Allee war Ende der 90er Jahre dichtgemacht worden. Der Bürgersaal mit rund 200 Plätzen steht nicht nur für die monatlich tagende Bezirksvertretung bereit, sondern auch für viele andere Veranstaltungen, unter anderem aus dem angeschlossenen Bürgerhaus mit seinen vielen Vereinen und Gruppen. Das Bürgerhaus ist ebenso stark nachgefragt wie die Bücherei, die bereits ein Jahr nach Eröffnung die besten Ausleihzahlen der Stadt vorweisen konnte.

Das Bad "Schwimm' in Bilk" ist zwar mit einem 50-Meter-Becken und einem kleinen Becken eher bescheiden ausgefallen, wird aber rege von Schulklassen wie auch den Teilnehmern der Aquafitness-Kurse genutzt.

Im hinteren Teil macht der Arcaden-Komplex dagegen noch in weiten Teilen einen unfertigen Eindruck. Die Wohnhäuser des ersten Bauabschnitts konnten erst nach erheblicher Mietpreissenkung an den Mann gebracht werden. Rund 140 Wohnungen sollen noch dort entstehen, die Rohbauten stehen bereits.

"Richtig fertig ist es hier aber erst, wenn 2015 die Wehrhahn-Linie fertiggestellt ist und die Baustellen ringsum verschwunden sind", sagt Casten.

(RP)
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