Arbeiten Düsseldorf-Friedrichstadt RRX: Neuer Ärger an der Gustav-Poensgen-Straße

Friedrichstadt · Bei der Untersuchung der Stützwand-Fundamente sollen mehrere Bäume erheblich beschädigt worden sein, klagt die Bürgerinitiative vor Ort.

 Ein Saugbagger untersucht die Fundamente der Stützwand, um zu prüfen, ob sie die Last einer zusätzlichen Wand aufnehmen könnte.

Ein Saugbagger untersucht die Fundamente der Stützwand, um zu prüfen, ob sie die Last einer zusätzlichen Wand aufnehmen könnte.

Foto: Sawalies

Die Bürgerinitiative RRX hatte es befürchtet: Bei den Untersuchungen der Stützwand-Fundamente entlang der Gustav-Poensgen-Straße sollen Bäume beschädigt worden sein. Jene Bäume, um deren Erhalt die Bürgerinitiative hart gekämpft hat. Sogar von „erheblichen Schäden“, spricht Dieter Sawalies, der die Arbeiten aus seiner Wohnung beobachten konnte. Und das sei nur ein Vorgeschmack, fürchtet der Anwohner. Für den Aufbau einer zehn Meter hohen Lärmschutzwand, die in den Plänen zum Bau des Rhein-Ruhr-Expresses enthalten ist, müssten deutlich größere Fahrzeuge auf der Straße rangieren. „Ich möchte die Notwendigkeit der vollen Länge der Lärmschutzwand an der Gustav-Poensgen-Straße nochmals infrage stellen“, sagt Sawalies, der fordert, dass alle weiteren Arbeiten ausschließlich auf dem Boden der Deutschen Bahn ausgeführt werden.

Dass die Anwohner im Viertel so empfindlich sind, hat eine Vorgeschichte: Im Frühjahr 2017 legte die Deutsche Bahn ihre Pläne zum Bau des RRX vor, in denen unter anderem eine bis zu zehn Meter hohe Lärmschutzwand entlang der Gustav-Poensgen-Straße vorgesehen ist. Dafür kündigte die Bahn an, möglicherweise bis zu 71 Bäume entlang der Straße fällen zu müssen. Bäume, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt sind. Die Bürgerinitiative wurde gegründet, bis zu 200 Menschen gingen auf die Straße, um für den Erhalt der Platanen zu kämpfen. Einen Freibrief wollte die Stadt der Deutschen Bahn schließlich nicht erteilen, die vor dem Planfeststellungsbeschluss eine eindeutige, nicht widersprüchliche Darstellung über die Anzahl zu erhaltender und zu fällender Bäume im Abschnitt zwischen Wehrhahn und Reisholz forderte.

Dass jetzt Platanen beschädigt wurden, stört die Friedrichstädter sehr, die schon angekündigt haben, „dass wir bei weiteren Schädigungen unsere Initiative erneut aktivieren und auf die Straße gehen werden“, sagt Dieter Sawalies, der auch eine Mail an Frank Lorenz von der Stadt und die Ansprechpartner der Deutschen Bahn geschrieben hat. Lorenz, Bauassessor und zuständig für den RRX, hat sich mit einem Mitarbeiter vom Gartenamt die Gustav-Poensgen-Straße näher angeschaut. Die meisten Schäden führt er demnach auf parkende Pkw zurück. Die Arbeiten seien von der Bauüberwachung kontrolliert und Hinweise zum Baumschutz gegeben worden.

Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass der Schaden am Baum gegenüber der Hausnummer 67 durch einen Saugbagger entstanden ist, habe sich die Deutsche Bahn dennoch bereit erklärt, „Maßnahmen zur fachgerechten Behandlung des beschädigten Baumes zu ergreifen“, so Lorenz, der außerdem eine Ortsbegehung gemeinsam mit der Initiative anbietet.

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