Schneeballgeschichten „Jedes Problem hat mit Liebe zu tun“

Düsseldorf · Gesprächstherapeut und Beziehungscoach Kai Franke berät Klienten bei privaten und beruflichen Konflikten. Lösungen liegen oft im Gefühlleben.

 Die Corona-Pandemie hat viele Menschen vor neue Herausforderungen gestellt. In seinen Beratungsräumen in Friedrichstadt hilft Kai Franke bei der Neuorientierung.

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen vor neue Herausforderungen gestellt. In seinen Beratungsräumen in Friedrichstadt hilft Kai Franke bei der Neuorientierung.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Pandemie hat die Lebenssituationen vieler Menschen verändert. Aber auch ohne Corona geraten Frauen sowie Männer immer wieder an Probleme mit dem Beruf, dem Liebesleben oder mit anderen Teilen der Gesellschaft. Eine Hilfe bei solchen Lebenskrisen gibt der Coach Kai Franke in seinen Beratungsräumen an der Antoniusstraße am Fürstenplatz.

In Gesprächen geht er den Konflikten auf den Grund und bietet seinen Klienten individuelle Lösungen an. Sein Leitgedanke: „Jedes Problem eines Menschen hat immer mit Liebe zu tun – ganz gleich, ob in Beruf, mit dem Partner oder Partnerin, in der Freizeit.“ Wenn ein Mensch in der Kindheit zu viel, zu wenig oder auf eine falsche Art geliebt wurde, so erklärt der Coach, kann sich das später auf alle Teile des Lebens auswirken. Es gilt, in Gesprächen die oft weit zurückliegende Ursache für ein aktuelles Problem zu finden, um es auf Dauer zu lösen.

Als im Lockdown die Schulen und Kindertagesstätten geschlossen waren, während gleichzeitig die Eltern im Homeoffice arbeiteten, sind bei vielen Familien verdeckte Konflikte an die Oberfläche getreten. Jeder und jede in der Familie hatte Bedürfnisse, die nicht immer befriedigt werden konnten, sagt Franke. Da seien zuweilen sogar schwerwiegende Zweifel aufgekommen, ob die Ehe wirklich stabil sei.

Für Eheleute besonders herausfordernd ist, wenn sich die sexuellen Bedürfnisse ändern oder an die Oberfläche geraten, wenn sie zuvor im Geheimen ausgelebt wurden. Viele Menschen haben außereheliche Affären, oft gleichgeschlechtlich. Die Pandemie, der Lockdown oder die drohende Erkrankung sowie andere Faktoren abseits von Corona würden diese Sehnsüchte verstärken. Für diese Klienten hat Kai Franke das Konzept „selektives Coming-Out“ entwickelt. Es hilft, die neue Bedürfnisse ohne die Zerrüttung bisheriger Strukturen zu realisieren und dennoch Familie, Karriere und Anerkennung zu bewahren.

Und auch bei Alleinstehenden, so erklärt der Coach, habe die Pandemie die Lebensweisen und Wünsche in eine andere Richtung gelenkt. Wer zum Beispiel als Single viel gearbeitet hat und sein emotionales Leben mit lockeren Freundschaften führte, war im Home Office unvermittelt auf sich zurückgeworfen. „Da haben manche Menschen gemerkt, dass sie einen echten Partner oder eine Partnerin für ihr Leben wünschen“, sagt Franke. Wie das aber zu erreichen sei, wüssten viele Menschen nicht und würden unter dem Alleinsein leiden. Aber wer sich nicht selbst aushält, würde auch von anderen nicht akzeptiert, weiß Franke, der mit den Klienten wichtige Schritte aus der Einsamkeit und hin zu einer Partnerschaft findet.

Seine Fachkenntnisse hat der studierte Jurist Kai Franke unter anderem durch eine neurolinguistische Ausbildung erworben, auch zum psychologischen Heilpraktiker ließ er sich fortbilden. „Durch dieses Wissen kann ich Probleme wie Trennungen, Zerwürfnisse und berufliche bedingte Burn-outs in einem übergeordneten Kontext zu betrachten“, sagt er. Sein Beratungskonzept bietet ein kostenfreies Gespräch, dann folgten in der Regel drei Sitzungen je 90 Minuten, „aber die Zahl der Termine ist so individuell, wie die Menschen eben sind.“ Wenn ein Paar die Beratung sucht, lädt Kai Franke die Partner getrennt ein, „damit jeder erst einen eigenen Zugang zum Thema findet.“ Wünscht jemand eine Langzeittherapie, schlägt Kai Franke eine Behandlung durch einen Psychologen vor.

Info www.eincoach.de,
Telefon 0173 2502100

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