Friedrichstadt Geldstrafe wegen Mäusekot in einer Bäckerei

Friedrichstadt · Unübersehbar war der Mäusebefall in einer Bäckerei in Friedrichstadt im Juni. In vielen Ecken und bei eingelagerten Lebensmitteln fanden städtische Prüfer damals Mäusekot. Doch wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz 2400 Euro Strafe zu zahlen, hat die damalige Bäckerei-Inhaberin (62) verweigert. Im Prozess senkte ein Amtsrichter die Strafe gestern auf 1140 Euro - aber nur, weil die Frau nach Schließung der Bäckerei täglich keine 80 Euro mehr verdient.

Als "gravierende hygienische Mängel" bezeichneten die Prüfer, was sie damals in der Backstube, in der Küche und in den Geschäftsräumen vorfanden: Mäusekot unter der Spüle, am Handwaschbecken, vor der Brotschneidemaschine und am Arbeitstisch. "Das Mäuseproblem war ihr bekannt", bestätigte die Verteidigerin der Angeklagten. Die 62-Jährige ergänzte, sie habe die Anwesenheit von Mäusen schon bei Übernahme des Ladens festgestellt.

"Da war es ganz schlimm." Da Putzen nicht geholfen habe, lagerte sie ihre wichtigen Zutaten zuletzt nur noch in verschlossenen Behältnissen. Der Richter betonte aber: "Wenn Verbraucher von diesen Zuständen gewusst hätten, hätte das Ekel hervorgerufen." Man hätte das Geschäft "eben dicht machen, den Verkauf einstellen müssen". Danach wurde nur noch über die Höhe der Strafe verhandelt.

(wuk)
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