Schlechte Informatiom Baustelle ärgert Markthändler

Friedrichstadt · Seit Wochen ist die Baustelle am Fürstenplatz eingerichtet. Was passiert, wissen Kunden und Händler nicht, die vergeblich versucht haben, einen Arbeiter dort anzutreffen.

 Seit Wochen schränkt die Baustelle auf dem Fürstenplatz Händler und Kunden ein. Viele fühlen sich schlecht informiert.

Seit Wochen schränkt die Baustelle auf dem Fürstenplatz Händler und Kunden ein. Viele fühlen sich schlecht informiert.

Foto: Ursula Struwe

Als Ursula Struwe Ende August in den Urlaub gefahren ist, war noch alles in Ordnung auf dem Fürstenplatz. Bei ihrer Rückkehr ein paar Wochen später dann war sie plötzlich da: die Baustelle am Stadtwerke-Häuschen, dort wo samstags die Marktstände aufgebaut werden. „Der Fischstand kommt gar nicht mehr, weil sein Platz weg ist“, sagt Struwe, die endlich wissen will, wie lange noch das Loch im Boden klafft, das mit rot-weißen Baken abgesperrt ist. Jeden Morgen nimmt sie sich vor, Arbeiter anzusprechen, täglich kommt die Anwohnerin des Fürstenplatzes an der Baustelle vorbei. „Aber ich habe noch niemanden getroffen“, sagt sie. „Und die Markthändler wissen auch von nichts.“

„Wir werden überhaupt nicht informiert“, sagt Christina Nieland, die seit mehr als 20 Jahren mit ihrem Mann immer samstags Geflügel, Fleisch, Wurst, Käse und Eier auf dem Fürstenplatz verkauft. Ein paar Mal hat Nieland schon das Marktamt kontaktiert, „die können uns auch nicht helfen“. Und das sei nicht das erste Mal: Im Juni mussten die Händler bereits sechs Wochen lang mit einer Baustelle leben, „damals war mitten auf dem Platz ein Loch“, erinnert sich Nieland, und auch da habe es keine Auskunft gegeben über Grund und Dauer.

Die Umstände haben Auswirkungen auf den Markt, Sabine und Josef Poot fehlt jetzt der Platz, um ihr Obst und Gemüse auszupacken, „weil der Blumenstand näher rücken musste“, sagt Sabine Poot. Und weil die Kunden durch die Absperrungen keine Möglichkeit mehr hätten, ihre Fahrräder abzustellen, „kommen manche gar nicht mehr“, sagt Christina Nieland, die das Gefühl hat, Stadt und Politik sei es egal, ob es den Markt gibt oder nicht.

„Dabei ist der Markt auf dem Fürstenplatz einer der schönsten in Düsseldorf“, findet Nieland. Sie und ihr Mann wünschen sich mehr Unterstützung, „einen baustellenfreien Platz natürlich“, sagt Sabine Nieland, vielleicht mal fließendes Wasser, das es in vielen anderen Städten gibt. „Die Stadt könnte auch ein bisschen Reklame für uns machen“, findet die Händlerin, die außerdem die Bürokratisierung kritisiert. „Wenn früher ein Pkw auf dem Platz am Samstag abgestellt war, konnten wir eine Nummer wählen und der Abschleppwagen kam“, sagt Nieland. Heute müsse sie über die Polizei gehen, dürfe nur dann anrufen, wenn ihr Bereich blockiert sei, „und wir verlieren sicher eine Dreiviertelstunde“, sagt Nieland. Wenn dann um 7 Uhr die ersten Kunden kommen, „ist bei uns noch Chaos“.

Mehrere Tage hat die Recherche bei der Stadt gedauert, bis die Anfrage unserer Redaktion beantwortet werden konnte: „Laut dem Amt für Verkehrsmanagement handelt es sich um ein Projekt der Netzgesellschaft Düsseldorf“, heißt es. René Schleucher, Sprecher der Stadtwerke, konnte kurzfristig zumindest so viel sagen: „Es ist richtig, dass kein Arbeiter gesehen wird“, sagt er, weil im Gebäude ein neuer Gasregler installiert werde. Das Loch außerhalb des Häuschens sei gegraben worden, weil es Anschlüsse nach draußen gebe. Vier Wochen müssen sich die Händler und Kunden des Marktes noch gedulden.

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