Leben im Stadtteil Stephan Keller auf Radtour durch Rath

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister sah sich die Mängel des Stadtteils an, lobte aber auch die positive Entwicklung und das Engagement der Menschen des Viertels.

 OB Stephan Keller hat mit dem Fahrrad den Stadtteil Rath erkundet.

OB Stephan Keller hat mit dem Fahrrad den Stadtteil Rath erkundet.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

CDU-Ratsherr Marcus Münter erinnert sich gut an den letzten Besuch von Stephan Keller in Rath. „Da warst du noch Dezernent in Düsseldorf“, erinnert sich Münter. Inzwischen ist Keller seit knapp einem Jahr Oberbürgermeister der NRW-Landeshauptstadt und erkundete gemeinsam mit Münter, Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek, dem Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtbezirk 6 (Lichtenbroich, Unterrath, Rath, Mörsenbroich), Oliver Schnieders und einigen Mitgliedern des CDU-Ortsverbandes Rath erneut den Stadtteil bei einer vom Ortsverband organisierten Radtour. „Ich finde es wichtig, in den Stadtteilen unterwegs zu sein. Man erfährt direkt am Ort, wo der Schuh drückt“, sagt Keller.

Und Rath hat einige Ecken, an denen „der Schuh drückt“. „Die Halle mit dem Opernfundus untergebracht ist, ist ein Schandfleck“, echauffiert sich Münter. Besonders, weil nach Augenzeugenberichten die Oper darin nicht einmal funktionsfähige Requisiten lagern würde. Gerümpel und Sperrmüll befänden sich in dem Haus, sagt Silvia Pantel, Vorsitzende des CDU-Ortsvereins Rath. Das verhindere, dass dort ein neues Wohngebiet entstehen könne. Architekt Christopher Brune wollte das Gelände bereits kaufen, doch daraus wurde nichts, weil das Bauprojekt europaweit ausgeschrieben werden müsste. „Wir sind heute genauso weit wie vor sechs Jahren, beschwert sich Pantel.

Mehr Bewegung war zuletzt bei der Problemzone rund um das Schaustellergelände an der Oberhausener Straße gekommen. Die unrechtmäßig erbaute Lagerhalle wurde abgerissen, der Baubeginn der Verbindung von Oberhausener Straße und Am Mühlenbroich ist für Ende Oktober avisiert. Was genau mit dem Areal passiert, ist noch nicht festgelegt. „Vieles ist möglich“, meint Münter. „Wohnen oder Gewerbe.“ Wichtig sei aber, dass der Schallschutz der Eisenbahn verlängert wird.

In Rath gibt es aber auch vieles, dass den Stadtteil positiv weiter entwickelt. Die verrottete Jugendverkehrsschule auf dem Schützenplatz etwa erhält für 4,5 Millionen Euro bis zum dritten Quartal 2022 neue Schulungsräume sowie Stellplätze für Fahrräder und Mopeds. Der Pfarrsaal am Rather Kirchplatz wird ebenfalls saniert, die Stadt steuert eine halbe Million bei. Und viele Bauprojekte wie die 106 neuen Wohneinheiten „In den Diken“ werten den Stadtteil auf. „Rath ist im Umbruch, der sich dynamisch entwickelt und viel Potential hat“, urteilte Keller. Aber es gäbe auch Probleme, wie Verkehrsführungen an der Westfalenstraße, fehlende Radfahrstreifen und eben das Schaustellergelände. „Ich habe jedenfalls einen Strauß von Hausaufgaben mitgenommen.“

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