Gerresheim Friedhof wird verkleinert

Gerresheim · Mehr Urnenbeisetzungen, weniger Sargbestattungen – der Friedhof Gerresheim wird in den kommenden Jahren nicht mehr ausgelastet sein. Daher hat die Stadtverwaltung beschlossen, die Flächen anders zu nutzen.

Eine höhere Lebenserwartung und der Wunsch nach preiswerteren Bestattungsarten führen zu einem Wandel in der gesamten Bestattungskultur. Es werden immer seltener große, repräsentative Gräber gewünscht. Um knapp 30 Prozent seiner bisherigen Fläche von 30 Hektar soll der Gerresheimer Friedhof nun verkleinert werden. Flächen im Norden und Osten sollen in Zukunft nicht mehr für Grabstätten freigegeben werden, sondern als Friedhofspark mit öffentlichen Grünflächen genutzt werden. Das sind in erster Linie Flächen am Rotthäuser Weg im höher gelegenen Teil des Friedhofs, die direkt an das Landschaftsschutzgebiet grenzen. Die Verwaltung begründete diese Entscheidung mit der Tatsache, dass es eine steigende Zahl von Urnenbeisetzungen gebe, die weniger Fläche in Anspruch nehmen als Sarggräber. "Bis zum Jahr 2030 erwarten wir, dass die Urnenbestattungen 75 Prozent der Friedhofsbestattungen ausmachen", sagte Jörg Deter vom Friedhofsamt in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung 7.

So blieben Flächen ungenutzt. Für das Jahr 2035 sei bereits zu erwarten, dass die derzeit vorhandene Bestattungsfläche den tatsächlichen Bedarf um etwa 30 bis 34 Prozent übersteigen werde. Nach Berechnungen der Verwaltung sind in ganz Düsseldorf zurzeit mehr als 40 000 Grabstätten nicht belegt. Das führt zu vielen einzelnen leerstehenden Flächen in den Grabfeldern und bringt einen höheren Pflegeaufwand für die gesamte Anlage mit sich. Wenn Flächen für Beisetzungen geschlossen werden, wird auch der Aufwand für den Friedhof geringer. Es sind weniger Wege, Müll- und Wasseranlagen instand zu halten, damit entstehen auch weniger Kosten. Das Ziel: Die Friedhofsgebühren sollen stabil bleiben. Bei Familiengräbern soll es aber weiterhin möglich sein, einen Angehörigen in einer bereits vorhandenen Grabstätte bestatten zu lassen. Das bestätigte Deter auf eine Frage von Helga Leibauer (SPD) in der Bezirksvertretung. "Doppelstellen können weiterhin genutzt werden, neue Gräber sollen allerdings nicht angelegt werden", sagte Deter. "Der jüdische Friedhof ist nicht vom Konzept betroffen und bleibt so bestehen", sagte Deter auf Nachfrage.

Ingolf Rayermann (CDU) sprach sich außerdem für eine Instandsetzung des oberen Friedhofsparkplatzes aus. Dort stände man regelmäßig nach dem Aussteigen aus dem Auto im Matsch. Das bestätigten auch andere Mitglieder der Bezirksvertretung. Die Verwaltung hatte allerdings schon vorher gegen einen Ausbau des Parkplatzes argumentiert. Der Rotthäuser Weg sei an dieser Stelle sehr schmal und schließlich solle ein Großteil der angrenzenden Friedhofsfläche aufgegeben werden.

(RP)
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