Sportfest Flingern Grashüpfer und Delfine üben sich im Sackhüpfen

Flingern · Auf dem Postsportplatz fand gestern das siebte inklusive Sportfest mit Kindern aus zehn Schulen statt.

 Beim „Blinden Kutscher“ muss sich der Vordermann „blind“ auf seinen Führer verlassen können.

Beim „Blinden Kutscher“ muss sich der Vordermann „blind“ auf seinen Führer verlassen können.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie kennen sich vorher nicht, aber die Scheu ist schnell überwunden. Denn die jeweils zehn Kinder der vierten und fünften Klasse aus zehn Schulen in und um Flingern herum werden auf dem Postsportplatz nicht gemeinsam in einem Team die kniffligen Spiele in Angriff nehmen müssen, sondern in gemischten Mannschaften. Beteiligt sind bewusst auch Förderschulen mit Kindern, die eine Beeinträchtigung aufweisen. Das nennt man Inklusion, und die funktioniert in dieser Stadt vielleicht nirgendwo so gut wie beim inklusiven Sport- und Spielefest, das vom „Arbeitskreis Flingern Inklusive“ gestern bereits zum siebten Mal ausgerichtet wurde.

„Es ist ja auch höchst selten, dass die Kinder der Förderschulen mal was zusammen machen. Hier sind vermeintliche Unterscheide oder auch Vorurteile schnell vergessen, das gemeinsame Ziel, die Aufgaben zu lösen, steht im Vordergrund“, sagt Inklusionskoordinatorin Silke Winkelsträter. Genau genommen beginnt das „Teambuilding“ bereits kurz nach der Einteilung. Dann erhält jede Gruppe unterschiedliche T-Shirts und muss sich einen Namen überlegen. Der orientiert sich dann in der Regel an der Farbe. Und so gehen dann die (grünen) Grashüpfer ebenso an den Start wie die (hellblauen) Delfine oder die (feuerroten) Flammen.

Die Disziplinen orientieren sich an bekannten Spielen (Sackhüpfen, Dosenwerfen), es werden aber auch neue ersonnen – wie Medizinball-Weitwurf oder „Blinder Kutscher“. Dabei muss der hintere Spieler den vorderen, der wegen einer Augenmaske nicht sehen kann, an Seilen ins Ziel führen. „Natürlich steht der Spaß am Spiel und der zwischenmenschliche Faktor im Vordergrund. Aber ein bisschen Ehrgeiz ist selbstverständlich auch dabei“, erzählt Silke Winkelsträter, die an der Grundschule Flurstraße tätig ist.

Damit alles funktioniert, haben sich Neuntklässler der Gesamtschule als Helfer zur Verfügung gestellt. Anschließend gibt’s für alle Teilnehmer belegte Brötchen und Urkunden. Und in den nächsten Tagen wird dann doch den einzelnen Schulen mitgeteilt, wer an welchen Stationen am besten abgeschnitten hat. Allerdings wird nicht die Leistung des Einzelnen bewertet, sondern nur das des Teams. So wirkt das Gemeinschaftsgefühl sogar noch nach.

(arc)
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