Düsseldorf Stadt erhofft Lösung für "Schmuddelhaus" in Flingern

Düsseldorf · Laut Gutachtern ist das Eckhaus nicht einsturzgefährdet. Ein Gespräch zwischen Eigentümer und Stadt ist geplant.

Das Bauaufsichtsamt sieht Chancen für eine Einigung im Streit um das verfallende Eckhaus an der Dorotheenstraße/Ecke Birkenstraße in Flingern. Es ist seit Jahren mit einem Gerüst versehen und sorgt bei Anwohnern und Einzelhändlern für Beschwerden. Der Eigentümer hat unabhängigen und städtischen Gutachtern nun doch freiwillig eine Begehung des Innern gestattet. Dabei stellte sich heraus, dass es zwar erheblichen Sanierungsbedarf in dem Haus gibt. "Es ist aber nicht einsturzgefährdet", sagte Amtsleiterin Ulrike Lappeßen in der Bezirksvertretung 2.

Damit haben sich Befürchtungen einiger Mitglieder der Bezirksvertretung nicht bestätigt. Sie hatten kürzlich ein Gutachten zur Fassade des Hauses aus dem Jahr 2010 öffentlich gemacht, in dem auch eine Prüfung der Statik angeraten wurde.

Seit Jahren liefern sich der Eigentümer des Hauses und das Bauaufsichtsamt einen Streit. Der Eigentümer hatte beklagt, die Stadt genehmige ihm die nötigen Sanierungen nicht. Im Bauaufsichtsamt beklagte man hingegen fehlende Mitarbeit des Eigentümers; er hatte laut Angaben der Stadt zunächst auch den Gutachtern nicht gestattet, das Innere zu betreten. Auch in der Bezirksvertretung war das Haus immer wieder ein Thema. Zuletzt hatten die Grünen angeregt, eine Zwangsverwaltung oder andere Zwangsmittel zu prüfen.

Im Bauaufsichtsamt lautet die Strategie aber nun "Deeskalation", sagte Amtsleiterin Lappeßen. Der Eigentümer habe eine Zusammenarbeit in Aussicht gestellt. Die Stadt hat ihm ein Gesprächsangebot geschickt. An dem Treffen sollen Gutachter, Architekten und gegebenenfalls Anwälte beider Seiten teilnehmen. Lappeßen hat sich sogar bereiterklärt, einem Wechsel des Sachbearbeiters zuzustimmen, über den sich der Eigentümer beklagt hatte.

Das von der Stadt aufgestellte Gerüst um das Haus bleibt aber stehen: Eine Begutachtung in dieser Woche hat ergeben, dass weitere Putzteile aus der Fassade abzustürzen drohen. Erst wenn diese beseitigt seien, könne das Gerüst abgebaut werden, so Lappeßen.

(RP)
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