Stadtbezirk 8 SPD im Stadtbezirk 8 zerlegt sich

Eller/Vennhausen · Die SPD im Düsseldorfer Südosten zerlegt sich gerade selbst. Dort hatte die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Reidt-Schmidt, die auch für die Bezirksvertretung nicht auf Platz 1 der Liste landete, eine Stichwahl verloren und ist mit einem unsicheren Listenplatz abgestraft worden. Zudem wurden Vorwürfe laut, der SPD-Ortsverein Eller habe die Frauenquote nicht eingehalten und gegen die Ortsvereine Vennhausen und Unterbach intrigiert. In der Folge erhielt der Eller SPD-Ratsherr Walter das schlechteste Wahlergebnis bei der Wahl aller Düsseldorfer SPD-Direktkandidaten.

Hintergrund waren Regularien, die in der Satzung festgesetzt wurden. Dazu gehört, dass die Stadtbezirkskonferenzen (und zuvor die zugehörigen Ortsvereine) nach dem Reißverschluss-Prinzip Männer und Frauen im Wechsel quotiert nominieren mussten. Der Stadtbezirk 8 kann vier Kandidaten aufstellen (er hat ebenso viele Wahlkreise) und hat nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel Anspruch auf zwei Plätze unter den ersten 20 auf der Reserveliste für den Stadtrat. Bei diesen Plätzen gilt der Einzug in den Stadtrat als relativ sicher (derzeit hat die SPD 22 Sitze, 20 wurden über die Liste besetzt). Satzungsgemäß hätte der Stadtbezirk 8 zwei Männer und zwei Frauen aufstellen müssen, es waren aber schließlich eine Frau und drei Männer.

Die Folge: Die zwei sicheren Plätze 11 und 19 gingen an Burkhard Albes und Harald Walter, beide Ratsherren aus dem Bezirk, die einzige Frau, Petra Reidt-Schmidt aus Vennhausen, folgt erst auf Platz 28, weil es ansonsten unter den ersten 20 Plätzen ein Frauenüberhang bestanden hätte. Reidt-Schmidt fühlt sich zu Unrecht abgestraft und wirft dem Ortsverein Eller vor, seine männerlastige Aufstellung bis kurz vor der entscheidenden Stadtbezirkskonferenz geheim gehalten zu haben. "Weil ein Ortsverein sich permanent weigert, die vereinbarten Kriterien zu erfüllen, muss eine Frau aus unseren Reihen darunter leiden", kritisierte Norbert Marquardt auf dem SPD-Parteitag am Wochenende.

"Es kann nicht sein, dass ich dafür bestraft werde, dass der Stadtbezirk 8 (und insbesondere der OV Eller) nicht quotiert aufgestellt hat", sagt Petra Reidt-Schmidt und fügt hinzu: "Für mich ist das eine Strafe für die jahrelange gute Arbeit, die ich von mir behaupte, in Vennhausen und auch im Stadtbezirk 8 (die letzten beiden Jahre als Fraktionsvorsitzende) geleistet zu haben." Sie will nun den Wahlkreis 31 direkt holen. CDU-Fraktionschef Christian Rütz zeigte sich verwundert, dass die SPD in Eller zum dritten Mal in Folge mit Personalquerelen in den Kommunalwahlkampf startet.

(RP)
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