Polizei in Düsseldorf Fast doppelt so viele Unfälle mit Kindern im Stadtbezirk 2

Düsseldorf · Obwohl die Schulen 2020 durch Corona größtenteils geschlossen waren, ist die Zahl der Unfälle mit Kindern gestiegen. Die Werte sind zwar immer noch klein, für Ralf Kazmierczak, Leiter der Polizeiinspektion Nord, ist die Bilanz trotzdem unerfreulich.

 In Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal hatten 2020 mehr Kinder und Senioren einen Unfall.

In Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal hatten 2020 mehr Kinder und Senioren einen Unfall.

Foto: Christoph Schroeter

Eine unerfreuliche Nachricht bringt Ralf Kazmierczak, Leiter der Polizeiinspektion Nord, in die Bezirksvertretung 2 mit: Die Zahl der Unfälle mit Kindern im Stadtbezirk 2 ist 2020 um 88 Prozent gestiegen. Die Werte seien zwar immer noch relativ klein, 2019 waren in Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal neun Kinder in Unfälle verwickelt, 2020 dann 17. Erklären kann sich Kazmierczak das nicht. Die Schulen waren wegen der Corona-Pandemie häufig geschlossen, entsprechend müssten viel weniger Kinder unterwegs gewesen sein. „Die Unfälle müssen in der Freizeit passiert sein“, sagt der Leiter der Polizeiinspektion Nord. Einen Unfallschwerpunkt konnte die Polizei nicht ausmachen.

Auch bei der Zahl der Senioren-Unfälle gab es einen Anstieg im Stadtbezirk 2 In Flingern-Süd verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 68 Prozent mehr Unfälle mit Senioren als im Vorjahr. Kazmierczak kann nur Vermutungen anstellen: Durch die beiden Lockdowns habe sich nur noch wenig in der Innenstadt abgespielt, das Leben verlagerte sich in die Stadtteile, „die Menschen sind viel mehr Rad gefahren statt mit dem ÖPNV.“

Ähnlich sieht seine Erklärung aus bei der Kriminalitätsstatistik, für die die Polizei aber eine deutlich bessere Bilanz zieht. In Düsseldorf hat es insgesamt einen erkennbaren Rückgang bei der Anzahl der Straftaten gegeben (-13 Prozent), im Stadtbezirk 2 sind in einigen Bereichen die Zahlen aber gestiegen. Zum Beispiel gab es 2020 mehr Taschendiebstähle (2019: 104; 2020: 118). Das wundert Ralf Kazmierczak, der sagt: „Es war weniger Geschehen auf der Straße und die Abstandsregel galt.“ Vermutlich habe aber auch in diesem Bereich eine Verlagerung von der Innenstadt in die Stadtteile stattgefunden.

2020 sind in Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal zudem deutlich mehr Fahrräder gestohlen worden als noch im Vorjahr (+30 Prozent). Das liege vor allem daran, dass das Fahrrad einen höheren Stellenwert bekommen hat und mehr Räder gekauft wurden. Erfreulich dagegen war die Nachricht, dass es viel weniger Wohnungseinbrüche gab, durch Lockdown und Homeoffice seien viele Menschen zu Hause geblieben.

(nika)
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