Donnerstag in Düsseldorf-Flingern Mobile Redaktion zur Sperrung am Höherweg

Flingern · Ist der Verkehrsversuch ein Erfolg oder nicht? Die Meinungen darüber gehen unter Anwohnern und Politikern auseinander. Am Donnerstag um 15 Uhr diskutiert die RP mit Bürgern und Politikern vor Ort.

Was des einen Leid, ist des anderen Freud: Das könnte am Höherweg in Flingern zumindest so sein. Am Freitag endet hier ein Verkehrsexperiment, das die Gemüter im Quartier erregt. Es ging darum, den Schleichverkehr durch das Wohngebiet einzudämmen, viele Anwohner fühlten sich von Autos und Lkw genervt, die dem sich stauenden Verkehr auf dem Lastring entgehen wollten, indem sie durch das Quartier fahren. Vor drei Monaten hatte die Stadt deshalb probeweise den Höherweg in westlicher Richtung ab der Kettwiger Straße gesperrt. Die Auswertung des Experiments, das am Freitag beendet wird, steht noch aus, doch sowohl westlich als auch östlich der Kettwiger Straße wird das Ergebnis dieser Sperrung nun kontrovers diskutiert.

So gibt es Anwohner, die das Experiment als misslungen ansehen, und sich den Zustand zurückwünschen, wie er früher einmal war. Der Höherweg wurde gesperrt, und die Folgen sind "eine Verschlimmbesserung", sagt etwa Rudolf Kostdorf. Er wohnt in der Ruhrtalstraße, also westlich der Kettwiger Straße und beobachtet jeden Tag die Folgen des Verkehrsversuchs. So staue sich der Verkehr morgens und abends - also zu den Stoßzeiten - bis weit hinter den Kreisverkehr.

Zudem ärgern sich Anwohner östlich der Kettwiger Straße, weil sie Umwege in Kauf nehmen müssen, und Gewerbetreibende in dem Quartier beklagen, dass sie für ihre Kunden und Anlieferer nicht mehr so gut zu erreichen sind.

Es gibt allerdings auch andere Stimmen. SPD-Ratsherr Martin Volkenrath, der sich mit der Bürgerinitiative Flingern für das Experiment stark gemacht hatte, hat in den vergangenen Wochen viele Rückmeldungen bekommen. "Viele Anwohner stellen eine deutliche Verbesserung der Situation fest", sagt Volkenrath. Dankbar seien die Leute, da sie nun, zum ersten Mal seit Jahren nachts wieder schlafen könnten.

Eine Sicht, die auch Lutz Niehüser teilt. Er sieht "den dringenden Bedarf für eine dauerhafte Änderung der Verkehrsführung auch im Sinne der Anwohner von Flingern-Süd." Für Volkenrath ist das Experiment gelungen, mit einer Einschränkung. "Man sollte vielleicht die im Moment nicht genutzte Geradeaus-Spur ebenfalls für den Linksabbiegerverkehr nutzen. So könnte man vielleicht auch den Höherweg etwa entlasten", sagt er.

Dies ist wiederum genau das, was andere Anwohner befürchten, eine dauerhafte Sperrung des Höherwegs und Komplikationen, die den Durchgangsverkehr gar nicht betreffen, sondern lediglich eine Schikane für Anwohner und Zulieferer darstellen. Kritiker der Regelung werfen den Befürwortern der Sperrung ideologiebestimmtes Handeln vor, eine Verteufelung des Autos eben, weil diese zur Zeit Stadträson sei.

Die Rheinische Post möchte am Donnerstag um 15 Uhr mit den Bürgern in Flingern vor Ort diskutieren. Argumente der Befürworter und Gegner des Experiments sollen zu Wort kommen, damit sich auch die Politiker im Stadtteil eine Meinung bilden können, welche Verkehrsführung von den Anwohnern favorisiert ist. Die Mobile Redaktion steht am Donnerstag vor Ort, am Höherweg/ Ecke Kettwiger Straße.

  • Termin RP-Redakteur Torsten Thissen diskutiert am Donnerstag, 2. November, 15 bis 16 Uhr, über das Thema Sperrung am Höherweg.
  • Ort Höherweg/ Ecke Kettwiger Straße
  • Kontakt Wer nicht zu dem Termin kommen kann, kann gerne eine E-Mail mit seiner Meinung an duesseldorf@rheinische-post.de schicken.
(RP)
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