Rock-Festival Flingern Australier rocken am Kraftwerk

Flingern · Live-Festival in Flingern bietet eine große Bandbreite an Musikrichtungen.

 Der Höhepunkt des Festivals: „Mixed Up Everything“.

Der Höhepunkt des Festivals: „Mixed Up Everything“.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie haben zwei Gitarren, Drums, einen Bass, lange Haare und sie geben Vollstrom. Die australischen Hard-Rock-Newcomer „Mixed Up Everything“ eroberten die Herzen des „Rock am Kraftwerk“-Publikums im Sturm. Fünf perfekt vorgetragene Coversongs und vier eigene harte, gitarrenlastige Rockkompositionen ließen lauten Jubel aufkommen. Musikalisch ist das Brüderquartett Todd, Kevin, Blake und Koby Dhima trotz ihrer Jugend – Todd ist mit 18 Jahren der Älteste – schon sehr reif. An ihren Deutschkenntnissen sollten die „Down-Under-Youngster“ aber noch arbeiten. So schaute die Combo mittelschwer irritiert, als ihnen lauthals die Aufforderung „Zugabe, Zugabe“ entgegenschallte.

Zugaben sind beim kleinen aber sehr feinen Musikfestival in Flingern auch unüblich. „Jede Band darf 45 Minuten spielen. Mehr ist nicht drin, denn wir müssen einen sehr eng getakteten Zeitplan einhalten, um den neun Acts eine Bühne zu bieten“, erläutert „Rock am Kraftwerk“-Macher Gerald Rademacher mit Blick auf die Auflagen der verschiedenen Düsseldorfer Ämter, die auch im Schatten des Kraftwerks Flingern übermäßige Lautstärkeentwicklung in den Abendstunden untersagen. Diesmal allerdings, weil die Zugabe-Rufe im Publikum nicht verstummen wollten, gab es eine Ein-Song-Ausnahme. Sehr zur Freude der headbangenden Hardrock-Fans.

„Die Jungs können mit den Bands, die in Wacken aufgetreten sind, mithalten. Die Australier hier sind supergut“, urteilten Liz Busch und Rick Heimann unisono. Die beiden hatten den direkten Vergleich, denn sie waren Anfang des Monats beim großen Wacken Open Air Festival dabei. „Aber so ein kleines Festival wie am Kraftwerk, wenn man ganz nah an der Bühne stehen, den Musikern in die Augen und die Finger über die Saiten fliegen sehen kann, das ist zehnmal geiler. Es ist viel mehr Energie da“, so Heimann.

Rademacher hatte jedenfalls mal wieder ein abwechslungsreiches Musikspektrum von Country-beeinflussten Singer/Songwritern über Punk, Blues-Rock und norddeutschem Indie-Pop bis hin zu den Hard-Rock-Youngstern aus Australien zusammengestellt.

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