Flingern Mehr Sozialwohnungen in Flingern

Flingern · In einem Wettbewerb will die Stadt mehr als 250 neue Wohnungen bauen. Die sollen gefördert und preisgedämpft sein.

Flingern: Mehr Sozialwohnungen in Flingern
Foto: DPA Infografik

Selten hat man die Stadtteilpolitiker in Flingern und Düsseltal so einig und voll des Lobes gesehen. Mehr als 250 Wohnungen sollen im Rahmen eines Landeswettbewerbs in einem Gebiet am Hellweg (siehe unten) gebaut, rund 250 Bestandswohnungen sollen im Rahmen der Baumaßnahme saniert werden und die allermeisten von ihnen sollen geförderter Wohnraum sein oder wenigstens preisgedämpft. Nur etwa 30 Prozent der Wohnungen sollen ohne Preisbindung vermietet werden.

Harald Schwenk von den Grünen ließ sich in der Bezirksvertretung gar zu einer "Gratulation" hinreißen, Michael Kendura von der SPD sah in dem Projekt "eine große Chance", selbst Ben Klar von den Linken fand Gefallen daran, obwohl er zu Bedenken gab, dass sich manche der Altmieter wohl selbst diese neuen Mieten nicht leisten könnten. Zustimmung kam auch von CDU und FDP für das Projekt der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD), eine Tochter der Stadt.

Nach dem Willen des Rathauses soll sich die SWD mehr im Wohnungsbau betätigen. Dies nun ist das erste Großprojekt unter diesen neuen Vorzeichen.

Der Wettbewerb umfasst einen Teil, der möglichst schnell realisiert werden soll und zwei zusätzliche Gebiete, die zunächst lediglich in die Planung miteinfließen, hier ist die Stadt nicht Eigentümerin der Flächen, es soll aber auf Dauer auch eine Bebauung stattfinden.

Der eigentliche Realisierungsteil des Wettbewerbes umfasst die Gebäude entlang der Benzstraße (südlicher Teil) und am Edisonplatz sowie die Blockrandbebauung an der Bruchstraße / Hellweg. Für diese Bereiche soll der "vorhandene Gebäudebestand zum Teil mit einer neuen, den Ansprüchen an heutige Dichteverhältnisse und Freiraumgestaltung angepasste Wohnbebauung ersetzt und ergänzt werden", heißt es. Heißt: Die Gebäude am Hellweg bleiben erhalten, werden aber kernsaniert, wie Jürgen Heddergott, Chef der SWD erläutert. Hier werden auch kleinere Wohnungen zusammengelegt, in einem Rollverfahren sollen die aktuellen Mieter ihre Wohnung verlassen und nach der Renovierung die sanierten Gebäude wieder beziehen. Die sollen mit neuen Leitungen, Bädern, neuer Dämmung und allen Annehmlichkeiten eines Neubaus ausgestattet werden. Die hintere Bebauung an der Benzstraße soll abgerissen werden, neue Häuser sollen entstehen, die allerdings dann deutlich dichter beieinanderstehen. Grün soll sich dennoch durch das komplette Gebiet ziehen vom Edisonplatz ausgehend. Die SWD hält zurzeit die Einteilung in vier Bauabschnitte für notwendig.

2017 sollen die Planungen für das neue Gebiet abgeschlossen sein, im Jahr darauf könnten dann die Bagger schon anrollen.

Zwei benachbarte Gebiete fließen in die Planungen des Landeswettbewerbs ein. Neben dem Teil des Märchenlandes auch noch die Schützenwiese. Allerdings sind hier noch Abstimmungen notwendig, die sich hinziehen können.

So müssen die Schützen zunächst ein Ausweichquartier haben, und man muss die Eigentümer der kleinen Gewerbebetriebe von dem Konzept überzeugen. Dann könnten hier noch einmal etwa 500 Wohnungen entstehen, schätzt Heddergott.

Ob die dann allerdings preisgedämpft, gefördert oder frei sind, weiß derzeit noch niemand.

(RP)
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