Düsseldorf Integratives Sportfest in Flingern

Flingern · Kinder mit und ohne Behinderung bewältigten auf dem Fest "Flingern Inklusive" gemeinsam sportliche und spielerische Herausforderungen.

 In Flingern trafen sich Schüler mit und ohne Behinderung, um gemeinsam Sport zu machen.

In Flingern trafen sich Schüler mit und ohne Behinderung, um gemeinsam Sport zu machen.

Foto: bernd schaller

Schon zum dritten Mal haben sich die Flinger Schulen zusammengetan und im Arbeitskreis "Flingern Inklusive" ein Sportfest auf die Beine gestellt, bei dem die übliche Trennung der Schüler in "lernbehindert", "verhaltensauffällig" und "nicht beeinträchtigt" für einen Tag aufgehoben wird. Auf dem Postsportplatz an der Dreherstraße haben sich mehr als 60 Schüler aus acht Schulen in Gruppen zusammengefunden und gemeinsam verschiedene Stationen absolviert.

"Der Spaß an der Bewegung ist uns am wichtigsten", erklärt Organisatorin Silke Winkelsträter von der Gemeinschaftsgrundschule Flurstraße. Darum gibt es hier zwar Weitsprung und eine Biathlon-Staffel, aber auch Stationen wie Sackhüpfen, Spinnenlauf und eine Torwand. Zusammen mit Lehrern der anderen Schulen initiierte Winkelsträter das Sportfest. "Ich finde es unglaublich wichtig, dass sich Kinder mit und ohne Einschränkungen begegnen. Sie lernen viel voneinander, vor allem Schüler aus Lernförderklassen können sich hier viel abgucken", meint Winkelsträter. Die Schüler der acht Gruppen kennen sich nicht, aus jeder Schule ist jeweils nur ein Kind vertreten. Aus Winkelsträters Grundschule ist heute Jasmina Both da. Die Elfjährige hat eine Behinderung am rechten Arm, nimmt aber selbstbewusst an allen Disziplinen teil. "Es geht hier nicht um die Leistung, sondern um das Gemeinschaftsgefühl in den Gruppen", so Winkelsträter. Dazu haben die Schulen T-Shirts in acht verschiedenen Farben an die Kinder vergeben. "Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist sofort da, die Kinder arbeiten miteinander und man merkt: die Grenzen existieren nur im Kopf", sagt Winkelsträter. Dennoch seien solche Veranstaltungen zur Inklusion nur Ausnahmen. "Ich bin nicht für die Auflösung des Förderschulsystems. Man sollte aber mehr Kontakt zwischen den verschiedenen Schulen schaffen. Gemeinsame Lerngruppen, wie wir sie bisher haben, sollten nur der Anfang sein."

Auch über finanzielle Unterstützung von Inklusionsprojekten würden sich die Schulen freuen. Das Sportfest sei in Eigenorganisation der Lehrer und Schüler entstanden. "Da fehlt es schlicht an Geld. Auch die T-Shirts müssen irgendwie bezahlt werden", sagt Winkelsträter.

(RP)
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