22 Jahre nach dem Verbrechen Initiative will mit Lavendel an den Wehrhahn-Anschlag erinnern

Düsseldorf · Warum Kulturzentrum Zakk und der Gedenkort Alter Schlachthof die duftende Pflanze zum Symbol des Erinnerns an den Sprengstoffanschlag machen wollen.

Ein Plakat an der Ackerstraße erinnert an den Anschlag am dortigen Eingang zum S-Bahnhof vor 22 Jahren.

Ein Plakat an der Ackerstraße erinnert an den Anschlag am dortigen Eingang zum S-Bahnhof vor 22 Jahren.

Foto: zakk

Am Mittwoch jährt sich der Sprengstoff-Anschlag, bei dem zehn Menschen teils schwer verletzt wurden, zum 22. Mal. Der Erinnerungsort Alter Schlachthof und Studierende der Fachhochschule wollen gemeinsam mit dem Kulturzentrum Zakk an das Verbrechen erinnern, das bis heute keinen juristischen Abschluss gefunden hat. Ein Großplakat hängt bereits am Tatort, dem Eingang zum S-Bahnhof Wehrhahn an der Ackerstraße.

Dort war am 27. Juli 2000 um 15.03 Uhr ein Sprengsatz detoniert, der in einer Plastiktüte am Gelände befestigt war. Opfer des Anschlags waren Sprachschüler aus den ehemaligen GUS-Staaten, die überwiegend der jüdischen Gemeinde angehörten. Deshalb und aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Polizei gelten Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit als wahrscheinlichste Motive für das Verbrechen.

Auch deshalb wählten die Initiatoren der Gedenkveranstaltung Lavendel als Zeichen des Erinnerns. Lavendel als Symbol für Reinheit und Gedenken steht auch für die Abwehr des Bösen. Die Düsseldorfer sind deshalb aufgerufen, am Mittwoch um 15 Uhr mit einer Lavendelpflanze zum S-Bahnhof zu kommen, um so ein blühendes Signal gegen rechtsextreme Gewalt und für Solidarität mit deren Opfern zu setzen. Düsseldorfer Künstler unterstützen die Aktion.

Am Wehrhahn erinnert erst seit 2020 eine Tafel an das Verbrechen, das erst durch einen Strafprozess, der im Januar 2021 mit einem rechtskräftigen Freispruch für den einzig Verdächtigen endete, wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist.

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